Kranlos durch Nordnorge und trotzdem überladen

  • Hallo Jobo.


    Auf Bild 95, unter der Brücke, rechts neben dem blauen Anorak, das dürfte ich sein. Vergrößere diesen Ausschnitt und wenn Du auf der auf Dich gerichteten Kamera die Aufschrift LUMIX erkennen kannst, dann bin ich's (grins, grins).


    Beste Grüße


    Lupo

  • Durch das dritte Brückenfenster von vorn (auf Bild 95) scheint ein Diensthabener durch ein Fernglas in Deine Kamera zu schauen. Direkt darunter stehe ich, mit einer Baseballkappe bedeckt. Es handelt sich also um das mittlere Bild von Post 42. So haben wir uns also zum gleichen Zeitpunkt auf dem Kieker gehabt.


    Danke und beste Ostergrüße


    Lupo

  • Noch an der Hühnerleiter (die ganzen Orte haben übrigens alle neue Leitern für die LOFOTEN)


    genau - die stammen aus Berlevåg und wir haben sie extra für euch liebevoll verteilt... :)



    Zitat aus meinem Reisebericht:


    Wir entladen einen Motorschlitten, zwei Pakete und zwei Röhren, nehmen dafür ein paar neue Lofoten-Gangways auf, die nach und nach in den Häfen verteilt werden.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • @Arctica
    Deine Aussage gilt sicher nicht für alle Häfen. Bei unserer Fahrt wurde in Bodö auf der nordgehenden Tour die Lofoten-Gangway ausgeladen. Vielleicht gibt es ja für das neue Terminal auch eine Spezial-Anfertigung ?(


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:




  • Montag der 7.März 2016


    Um kurz vor 04:00 Uhr werde ich wach. Wohl der Preis für das frühe Zubettgehen gestern. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir in einiger Entfernung die Radarhauben von Vardø. Ich lege mich wieder hin und schlafe sogar erneut ein. Um 05.20 Uhr ist es dann aber endgültig vorbei mit der Nacht.
    Ich nutze die Zeit und die ruhige Fahrt um in meiner Kabine etwas aufzuräumen. Auch bei den Wasserspielen lasse ich mir Zeit und bin so kurz vor der Ankunft in Vadsø auf dem Weg zum Frühstück. Zeitgleich mit mir treffen auch Renate und Dan ein.
    Gerade haben wir uns am Frühstücksbuffet eingedeckt, da fragt jemand neben unserem Tisch, ob er sich dazu setzen darf. Ich blicke auf und sehe articGateway. Das ist wirklich eine Überraschung. Ich hatte mich zwar mit Jens für Kirkenes verabredet, aber hier in Vadsø habe ich noch nicht mit ihm gerechnet.
    Er hat die Gelegenheit, dass zur Zeit die Distanzreisen sehr günstig sind genutzt und ist gestern Abend mit der neu gestalteten KONG HARALD von Kirkenes nach Båtsfjord gefahren, um heute mit uns wieder zurück nach Kirkenes zu reisen.


    Nach dem Frühstück ist der Varangerfjord natürlich Nebensache und wir finden einen Platz in der Cafeteria um uns dort in aller Ruhe zu unterhalten. Jens erzählt von seinem Leben und seinem Job in Kirkenes und auch von der KONG HARALD. Ähnlich wie wir findet er die endlose Diskussion m Forum um die Neugestaltung völlig überzogen. Wenn man die neue Innenausstattung in Natura sieht, wirkt sie eigentlich ganz vernünftig und ansprechend, wie er uns versichert.
    Ehe wir uns versehen kündigt der Reiseleiter die Ankunft in Kirkenes an.




    Kurz nachdem wir angelegt haben, können wir sehen, wie hart auch Reiseleiter für ihr Geld arbeiten müssen.




    Wir stehen schon auf dem Kai und warten auf Jens, der noch schnell seinen Rucksack aus dem Gepäckfach holen möchte. Es dauert eine ganze Weile, dann kommt er völlig verwirrt aus dem Schiff und nimmt seinen Rucksack auf, den Asgeir längst mit auf den Kai gestellt hatte :mosking: . Der gute Reiseleiter hatte heute morgen wohl so eine Art Arbeitsanfall und Jens hatte verzweifelt seinen Rucksack gesucht, den er zuvor in den Gepäckfächern abgestellt hatte.




    Zusammen mit Dan in Begleitung von Jens machen wir uns auf den Weg ins Zentrum der Grenzmetropole :pleasantry_1: . Vor dem Zaun haben die Busse inzwischen die Ausflügler aufgenommen. Hans (von Barents-Safari) fährt schon an, hält aber dann noch einmal um uns zu begrüßen.
    Auf dem Weg vorbei an der Andersgrotta sehen wir oberhalb ein Haus, dessen Besitzer eine Miniaturausgabe seinen Hauses auf dem Geländer ausstellt. Kurze Zeit später trennen wir uns von Dan, der gerne die Kirche besichtigen möchte.
    In der Stadt finden wir noch die Überbleibsel des Barents-Spektakel, welches vom 10. bis 14.Februar stattgefunden hat. Gerade hat sich dort aber ein russischer Markt breit gemacht.




    Jens verlässt uns hier, da er heute noch arbeiten muss. Auch wir schlagen nun die Richtung zur Kirche ein. Von innen haben wir diese auch noch nie gesehen. Am Eingang verlässt gerade ein Mann die Kirche und weist uns darauf hin, dass diese geöffnet ist. Wir sitzen kurz in der Kirche, als die Orgel zu spielen beginnt. Es ist ein englischer Passagier der LOFOTEN, der die Tasten der Orgel bedient. Er hat wohl die Erlaubnis erhalten hier zu spielen. In der Folge sehen wir ihn noch oft an Bord unseres Schiffes, immer mit einem dicken Notenstapel unter dem Arm.




    Wir verbringen einige Zeit in der hellen Kirche und lauschen dem schönen Orgelspiel des Engländers. Von der Kirche sind es nur wenige Meter bis zum Ufer. Hier steht das neu erbaute Thon-Hotel. Vom Hotel aus wollen wir das Ufer zurück zum Schiff laufen. Dabei kommen wir an einem Hafengelände mit unzähligen, aufgestapelten Krabben-Fang-Käfigen vorbei.
    Natürlich stoppen wir auch kurz an dem alten Feuerwehrauto. Jens hatte uns erzählt, dass es wohl jetzt doch bald entsorgt werden soll.




    Gegen 11:00 Uhr sind wir zurück an Bord. Dan erzählt uns beim Mittagessen, dass er die Kirche noch geschlossen vorgefunden hatte. Da das Wetter heute bei Weitem nicht die Qualität der Vortage hat und die Überquerung des Varangerfjordes bei solchen Verhältnissen nicht gerade einen optischen Höhepunkt darstellt, verabschieden wir uns danach zu einem erholsamen Nachmittagsschläfchen in die Kabinen.




    Kurz vor Vardø bin ich aber wieder an Deck. Da ich vorhabe, einen kleinen Rundgang durch Vardø zu machen habe ich auch meine Kamera dabei mit dem 24-70mm Objektiv. Als wir in den Hafen einfahren, meine ich einen Kopf aus dem Wasser des Hafenbeckens hervor schauen gesehen zu haben. Ich vermute daher eine Robbe, doch wenig später sehe ich einen kleinen Buckel der mehrfach kurz auftaucht. Da ich leider das Teleobjektiv in der Kabine habe, gelingt mir nur eine unscharfe Aufnahme auf diese Entfernung, ich gehe aber von einem kleinen Schweinswal aus, der hier im Hafen herumschwimmt.




    Mit einigen Minuten Verspätung legen wir in Vardø an. Ich gehe von Bord und warte noch einige Minuten auf dem Kai, ob Renate evtl. auch schon auf ist und herauskommt. Wecken will ich sie jetzt auch nicht und gehe daher alleine los. Mein Weg führt natürlich zur Festung. Von hier kann man gut das Hexenmonument sehen. Der Weg dorthin ist allerdings extrem vereist und trotz Spikes in den Stiefeln würde ich zu lange brauchen bis dorthin und wieder zurück.




    So bummle und rutsche ich langsam durch den kleinen Ort. Für Vardø war auch das obligatorische Eisbaden angekündigt worden. Wirklich ins Wasser gegangen ist aber niemand, jedenfalls habe ich nichts diesbezügliches gesehen. Im Ort selbst ist auch außer den Touristen vom Schiff so gut wie niemand unterwegs, was jetzt auch nicht verwunderlich ist ob der eisigen Kälte.




    So bin ich denn auch rechtzeitig vor der Abfahrt wieder am Schiff. Ich beobachte das Hafenbecken noch eine Weile, aber von dem Schweinswal ist nichts mehr zu sehen. Dafür bevölkern unzählige Möwen die Wasseroberfläche. Zurück an Bord treffe ich Renate und Dan wieder. Ein nettes französisches Ehepaar ist auch an Bord. Der Mann hatte bei der Einfahrt neben mir gestanden und mitbekommen, dass ich den Schweinswal fotografiert habe. Nun muss ich das Bild auch seiner Frau zeigen, sie hat es ihm wohl nicht geglaubt :friends: .




    Wir verlassen nun Vardø wieder und machen uns auf den Weg nach Båtsfjord. Das Abendessen steht an und wie schon gewohnt nehmen wir unsere Plätze ein. Gerade wird das Geschirr der Vorspeise abgeräumt, als die Polarlichtdurchsage durch das Schiff schallt. Sofort beginnt ein Gerenne im Speisesaal und nur wenig später ist der Saal nur noch zu einem Drittel gefüllt. Ich bewahre Ruhe und sage mir, wenn jetzt schon Polarlicht da ist, kommt es später in der Nacht garantiert noch einmal.
    Außerdem muss man Prioritäten setzen und die jetzige Priorität heißt Essen.




    Mehrfach rennen nun Passagiere während des Dinners nach draußen und man kann dem Restaurantpersonal schon ansehen, dass es ihnen nicht gerade angenehm ist und sie oft mit einem vollen Teller vor einem leerem Tisch stehen. Anscheinen wird das Licht aber dann wieder schwächer und alle kommen zurück. Wir gönnen uns noch einen Kaffee und später ein Glas Wein nach dem Essen, bevor ich meine Kamera aus der Kabine hole und aufs Oberdeck gehe.




    Wie erwartet kommt kurz vor Berlevåg tatsächlich das Polarlicht wieder. Zuerst versuche ich es jetzt ohne Stativ, aber die See ist doch sehr unruhig hier und das Schiff schwankt sehr stark. Wir warten vor Berlevåg auf die nordgehende MIDNATSOL. Dabei hält der Kapitän das Schiff wohl mit dem Motor einigermaßen auf Position. Dadurch vibriert das Schiff doch sehr stark, was sich natürlich auch auf die Bilder überträgt.




    Anscheinend hat die MIDNATSOL doch erhebliche Verspätung. Jedenfalls bewegen wir uns, nachdem wir zuvor lange Zeit an der gleichen Stelle verharrt haben, jetzt in Richtung Berlevåg. Durch die Molen hindurch gelangen wir an den Kai. Lange liegen wir hier nicht, bevor die Vorspring wieder gelöst wird. Wie hier üblich, man legt hier meist mit dem Anker an, zieht sich das Schiff nun wieder am Anker und der Achterspring rückwärts vom Kai weg. Ich nutze die Zeit und hole mein Stativ aus der Kabine und positioniere mich auf dem Oberdeck.




    Als wir die Molen wieder passieren dauert es nicht lange und man kann das Polarlicht wieder gut erkennen. Auch liegt das Schiff jetzt in langsamer Fahrt wesentlich ruhiger im Wasser. Ich lasse es dauerklicken und bin damit nicht der Einzige auf Deck.
    Das jetzt die MIDNATSOL vorbeikommt und sich die Schiffe grüßen nimmt kaum jemand wirklich wahr. Was sich über unseren Köpfen abspielt ist viel interessanter.


    Es ist schließlich schon nach 23:00 Uhr als ich einpacke und die Kabine aufsuche. Wobei das mit dem Einpacken gar nicht so einfach ist. Trotz spezieller Fotohandschuhe (es schauen nur die Fingerspitzen raus) kann ich die Kamera kaum vom Stativ lösen und dieses zusammenklappen. Meine Finger sind eiskalt und ich habe kaum noch Gefühl darin.
    Erst nach einigen Minuten in der Kabine wird es besser und als ich alles wieder gut verstaut habe kann ich auch schnell einschlafen.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


    event.png

  • Ich bewahre Ruhe und sage mir, wenn jetzt schon Polarlicht da ist, kommt es später in der Nacht garantiert noch einmal.


    Diese Feststellung habe ich auch schon gemacht, die ersten paarmale verfällt man fast in Panik, jetzt ist erst mal Ruhe angesagt - ab in die Kabine Ausrüstung holen. Sollte es vorher schon wieder vorbei sein war es eh nicht der Rede wert... :8o:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Renate war gleich am ersten Tag schon aufgefallen, dass am Heck nicht nur ein großer Teil des hölzernen Handlaufs fehlte,


    Ich wusel gerade in meinen Bilder von der Januarfahrt rum, der Handlauf hat da schon gefehlt

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !



  • Dienstag der 8.März 2016


    Obwohl ich gestern doch recht lange auf war, bin ich schon kurz vor 06:00 Uhr wach. Während ich mich in der Nasszelle vergnüge, lade ich die Bilder der letzten Nacht auf das Netbook. Frühstück gibt es erst ab 07:00 Uhr, ich habe also ausreichend Zeit zur Verfügung.




    Der herrliche Sonnenaufgang lockt mich zu dieser frühen Zeit schon nach draußen, obwohl die Temperatur richtig eisig ist. Doch dieser farbenprächtige Anblick entschädigt absolut für die Kälte. Aufwärmen kann ich mich anschließend beim Frühstück. Immerhin gibt es da immer ausreichend heißen Kaffee, auch wenn einen der Geschmack jetzt nicht gerade zu Jubelschreien animiert.




    Wir sind gerade mit unserem gemütlichen Frühstück fertig, als die LOFOTEN den Kai in Havøysund ansteuert. Wie immer während unserer Fahrt ist die Liegezeit am Kai ziemlich langweilig, da die Ladetätigkeit der LOFOTEN fehlt. Ich gebe zu, dass ich dies während der ganzen Tour sehr vermisst habe.




    Schon bald verlassen wir den Hafen wieder und warten gespannt auf die NORDLYS. Eigentlich müsste sie uns längst entgegen kommen, doch wir sind schon fast komplett um Havøygavlen herum, als sie in der Ferne endlich auftaucht. Man grüßt sich wie üblich und nur wenig später sind wir wieder alleine unterwegs.




    Wir wärmen uns in der Cafeteria kurz auf, um rechtzeitig vor Hammerfest wieder an Deck zu sein. Die große Gasverladestation Melkøya taucht an Backbord auf. Sehr ungewöhnlich finde die Tatsache, dass keine einzige Flamme aus einem der Schlote zu sehen ist. Ich kann mich nicht erinnern diese Anlage jemals ohne brennende Flamme gesehen zu haben.




    Bei der Anfahrt auf Hammerfest kann man die Meridiansäule heute gut sehen. Dan kannte sie noch nicht und lässt sie sich von mir zeigen. Wenn man nicht genau weiß, wo diese Säule steht tut man sich wirklich schwer sie zu finden. Natürlich gehen wir in Hammerfest an Land. Dan will zur lutherischen Kirche, wir nehmen den Weg links die Hauptstraße herunter.




    Vorbei am Musik Pavillon sehen wir nach etwa 500 Metern auf der rechten Seite die Kirche St.Michaelis. Wir gehen noch einige Meter weiter und wenden uns dann nach links, hinunter zum Wasser. Hier muss man etwas vorsichtiger sein, da die Uferwege zum Teil stark vereist sind. Gerade die Passagen, die über Holzbohlen führen bieten kaum Halt.




    Fast schon wieder zurück am Hafen fällt uns ein kleines Schiff auf. Mit den Schornsteinfarben der FFR und einer Form die den ehemaligen Hurtigrutenschiffen SØRØY, BARØY und noch mehr der INGØY gleicht, erweckt es einfach unser Interesse. Es ist die 1959 gebaute Gamle MÅRØY, die zwischenzeitlich als Whale-Watching Schiff LEONORA ihren Dienst versehen hatte. Am 3.März 2015 kam das Schiff wieder zurück nach Hammerfest und wird seitdem restauriert, um es wieder für Ausflugsfahrten nutzen zu können.




    Zurück auf der LOFOTEN ist das Restaurant beim Mittagessen noch recht leer. Da sind wohl noch Ausflügler unterwegs und sicher auch noch einige Passagiere auf Landgang. Hammerfest liegt bereits hinter uns, als wir nach dem Essen wieder auf Deck gehen. Das Wetter ist traumhaft und die schneebedeckten Berge faszinieren immer wieder.




    Wir beobachten einen Hubschrauber, der in einer eleganten Kurve hinter einem Berg verschwindet. Auf dem Berg steht eine größere Hütte. Ich vermute hier eine Art Forschungsstation mit Hubschrauberlandeplatz hinter dem Berg. Plötzlich gibt es Aufregung in der Backbordnock. Eine Passagierin hat in einiger Entfernung eine große Ansammlung von Möwen gesehen.




    Grund für diese Ansammlung ist eine große Schule Nordlanddelphine, die auf der Jagd sind. Immer wieder kann man nun sehen, mit welcher Geschwindigkeit sie durchs Wasser pflügen. Von Zeit zu Zeit haben sie dann wohl einen Fischschwarm gestellt und umkreisen diesen von unten nach oben. Die Möwen holen sich dann von oben die leichte Beute aus dem Wasser.




    Lange können wir die Delphin und Möwen beobachten bevor sie soweit hinter uns zurückbleiben, dass ich sie auch mit der großen Brennweite nicht mehr richtig ins Bild bekomme. Jetzt heißt es ohnehin erst mal aufwärmen in der Cafeteria. Ein warmer Kaffee tut da richtig gut, zumal, wenn er von einer Waffel unterstützt wird.




    Die Fahrt durch den Sørøysund ist aber so schön, dass wir nur wenig später wieder an Deck sind. Auf der einen Seite schöner blau-weißer Himmel über den verschneiten Bergen und auf der anderen Seite die bereits recht tief stehende Nachmittagssonne, die fast schon goldene Farben auf die Landschaft und das Wasser zaubert.




    So nähern wir uns Øksfjord, der letzte Hafen bevor es hinaus auf die berüchtigte Loppa geht. Der Hafen selbst liegt sehr geschützt im gleichnamigen Fjord. Auch hier haben wir nur 15 Minuten Aufenthalt. Wie immer bei diesen kleinen Häfen lohnt ein Landgang bei dieser kurzen Zeit nicht wirklich.




    Dann geht es hinaus auf die Loppa. Aber von berüchtigt heute keine Spur. Die Loppa gleicht wirklich einem Ententeich. Stellenweise wie glatt gebügelt liegt die See vor uns. Bei der ruhigen Fahrt können wir gemütlich zum Abendessen gehen. In Skjervøy sind wir noch einmal kurz an Deck, bevor wir uns in der Cafeteria niederlassen.
    Ich bin dann wieder zur Begegnung mit der NORDKAPP an Deck, doch ich muss einige Zeit warten, das Schiff hat Verspätung. Die scheint es dann aufholen zu wollen und dabei sämtliche Höflichkeitsfloskeln zu vergessen. Jedenfalls ist die NORDKAPP schon an uns vorbei, als sie endlich mal ihr schönes Horn betätigt und uns grüßt. Natürlich grüßen wir trotzdem zurück. In einem gewissen Alter, in dem sich ja die LOFOTEN befindet, muss man einfach über das schlechte Benehmen der jungen Dinger hinweg sehen.
    Der Himmel zieht sich nun doch etwas zu, mit Polarlicht wird es wohl heute nichts. Daher verzichte ich diesmal auch auf das Bier beim Skarven und begebe mich in die Koje.
    Zumal im Schiff auch noch eine Fashion Show stattfindet :pillepalle: . Irgendwie komme ich mir gerade vor wie auf der Fahrt auf dem Yangtze.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


    event.png

  • Sehr ungewöhnlich finde die Tatsache, dass keine einzige Flamme aus einem der Schlote zu sehen ist


    Das war bei unserer Fahrt Ende Januar auch der Fall. Asgeir hatte es uns damit erklärt, dass Sonntag sei :hmm:
    Aber das kann bei euch ja nicht der Grund gewesen sein ?(


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:




  • Mittwoch der 9.März 2016


    Als ich wache werde, befinden wir uns schon in der Anfahrt auf Harstad. Dort wartet bereits die FINNMARKEN auf uns. Heute wird allerdings nicht gehupt. Wir fahren ganz ruhig auf den Kai in Harstad zu und auch von der FINNMARKEN kommt kein Ton.




    Dafür zeigt sich die Sonne bereits früh an einem blauen Himmel, an dem kaum Wolken zu entdecken sind. Jetzt kommen die bunten Häuser von Harstad an dem schneebedeckten Hang gut zur Geltung. Die Kurve, die wir fahren müssen um am Kai hinter der FINNMARKEN anzulegen lässt das Wasser in meiner Nasszelle in Sekundenschnelle ablaufen.




    Natürlich stürmen wir, nachdem zuerst die Ausflügler das Schiff verlassen, auf den Kai um die FINNMARKEN, die auch sofort ablegt, zu verabschieden. Langsam zieht das Schiff mit dem schönen runden Heck hinaus in den Vågsfjord. Bei den heutigen traumhaften Sichtbedingungen können wir das Schiff noch lang sehen und seinen Weg verfolgen.




    Pünktlich um 08:30 Uhr legen wir auch wieder ab. Schon bei der Einfahrt war mir wieder die NOODERLICHT aufgefallen. Der schöne Zweimast-Schoner wurde 1910 in Flensburg als Feuerschiff gebaut und dient heute als Kreuzfahrschiff für Touren in arktische Regionen, speziell Svalbard. In früheren Jahren hatte sich das Schiff über Winter sogar im Eis einfrieren lassen. In den letzten Jahren sieht man es des Öfteren in Harstad überwintern.




    Harstad wird immer kleiner hinter uns und an Backbord zieht die Trondenes Kirche vorbei. Dann biegen wir in den Toppsund ein. Das Wetter ist wirklich ein Traum heute und ermöglicht einen guten Blick auf das Loch im Toppen. Bei Weitem nicht so groß wie das im Torghatten muss man schon genau hinschauen, um es zu sehen. Erst wenn man schon fast an dem hohen Berg vorbei ist, kann man es ausmachen.




    Wir sind nicht alleine im Toppsund. Etwas voraus fährt ein größeres Schiff und immer wieder schrecken wir Vögel auf, die in unserer Fahrlinie auf dem Wasser sitzen. Bei einem kleinen Schwarm glaube ich zuerst, es handele sich um Papageientaucher, doch die Vergrößerung des Bilder zeigt einen anderen Vogeltyp. Vielleicht weiß ja jemand um welche Vogelart es sich handelt.




    In der Risøyrenna haben wir auch dementsprechend viel Verkehr. Vor uns ein Schiff, hinter uns ein weiteres und noch eines im Gegenverkehr. Bei meinen bisherigen Touren waren wir immer alleine in der Risøyrenna. In Risøyhamn dann der Schock. Da stehen doch tatsächlich etliche Passagiere mit Koffern auf dem Kai und warten auf die LOFOTEN. Insgesamt 18 Personen, eine Gruppe Italiener steigt in Risøyhamn zu.




    Von Risøyhamn geht unsere Fahrt weiter durch den Risøysund in den Sortlandsund. Während der Durchfahrt der Sortlandbrücke und der Ankunft in Sortland sind wir allerdings beim Mittagessen. Es geht sehr ruhig zu beim Mittagsbuffet, da anscheinend doch viele den Vesterålenausflug mitgemacht haben.




    Das schöne Wetter lockt uns natürlich sofort nach dem essen wieder auf Deck. Das Gute an unserem Reisebegleiter Dan ist, man braucht ihn nicht zu verpixeln :mosking: . In Sachen Vermummung macht ihm niemand was vor . So nähern wir uns bei Traumwetter Stokmarknes und per Lautsprecher wird schon kräftig Werbung für den Besuch des Hurtigrutenmuseums gemacht.




    Wir verzichten allerdings darauf. Früher war der Eintritt für Passagiere der Hurtigrutenschiffe kostenlos. Inzwischen werden 50 NOK dafür verlangt. Ich kenne das Museum schon gut genug, um mir das Geld sparen zu können. Den Preis für nicht Hurtigruten-Passagiere mit 90 NOK finde ich schon ziemlich heftig für das Museum.




    Kaum haben wir Stokmarknes verlassen beginnt das übliche Suchspiel. Obwohl man eigentlich die Einfahrt in den Raftsund längst kennt, sucht man sie doch jedes Mal aufs neue. Erst im letzten Moment kann man die kleinen Leuchtfeuer und dahinter dann die Raftsundbrücke erkennen. Die meisten Passagiere bekommen dies aber nicht mit, da erneut auf dem Achterdeck eine „Kostprobe von lokalem Essen“ stattfindet, bei der man natürlich auch einen Drink kaufen kann.




    Die anschließende Fahrt durch den Raftsund gehört zu den schönsten Fahrten, die ich bei Tag hier gemacht habe. Die bereits etwas tiefer stehende Sonne strahlt die schneebedeckten Berggipfel an. Dadurch ergeben sich herrliche Lichteffekte. Die Crew hingegen muss hier arbeiten. Die Stelle, an der die Flaggenkiste war wird mit Rostschutzfarbe überstrichen und danach mit einem Band abgesperrt.




    Wir fahren nun um die Insel Brakøya und stoppen erst an der Einfahrt in den Trollfjord. Natürlich sind die Decks jetzt voll, da jeder den Trollfjord sehen möchte. Auf dem Achterdeck gibt es auch einen Trollfjord-Drink zu kaufen. Vor der Einfahrt dreht die LOFOTEN langsam und fährt dann wieder in südlicher Richtung weiter. Der Seeadler über unseren Köpfen wird nur von den Wenigsten wahrgenommen. An Digermulden vorbei thront nun mächtig der Vågakallen vor uns und ist bis zur Einfahrt in den Hafen von Svolvær zu sehen.




    Das Abendessen konnte heute schon ab 17:15 Uhr eingenommen werden, wohl auch wegen der Ausflüge. Das war uns aber definitiv zu früh und wir sind dann erst gegen 17:45 Uhr zum Abendessen. So sind die Ausflügler schon unterwegs, als wir uns anschließend auf den Weg zu einem kleinen Rundgang machen.




    Der Hafen von Svolvær ist voll mit Fischkuttern. So viele habe ich hier noch nie gesehen. Wir befinden uns aber auch mitten in der Fangsaison. Schon in den Wochen vor der Reise konnte man auf Marinetraffic rund um die Lofoten unzählige Kutter sehen, die sich meist an bestimmten Plätzen zusammen fanden.
    Auf dem Rückweg fällt uns die BOGASUND auf, bei der man wohl vergessen hat, die Leinen rechtzeitig vor der Ebbe zu lockern.




    Kurz nach unserer Abfahrt aus Svolvær wird die Begegnung mit der POLARLYS angekündigt. Doch die POLARLYS auf dem Wasser findet dann kaum Beachtung aufgrund des Polarlys über dem Wasser.
    Auf der ganzen Strecke von Svolvær vorbei an Kabelvåg und Henningsvær fast bis Stamsund ziehen die grünen Streifen über uns hinweg.
    Ich harre aus bis Stamsund, dann packe auch ich meine Kamera ein. Kurz nach der Abfahrt von Stamsund liege ich in der Koje. Es war ein traumhafter Tag heute, wie ich ihn auf dieser Strecke so auch noch nicht erlebt habe.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


    event.png

  • Absolut geniales Wetter und tolle Fotos :thumbup: Das Nordlicht war dann die Krönung eines Traumtags :girl_sigh: Die Vögel sehen stark nach Enten aus, es könnten Eisenten (m) sein.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Ihr hattet ja wirklich traumhaftes Wetter. :thumbup:
    ich weiss momentan nur nicht, ob ich mich an den tollen Bildern erfreue oder ob ich laut losheule, weil ich es verpasst habe. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung deines Berichts und danke für das virtuelle Nachholen der Reise.

    Gruß Herbert
    :lofoten2:


    MS Midnatsol 06/2011, MS Lofoten 04/2015, MS Lofoten 01/2017, MS Lofoten 09/2017, MS Lofoten 02/2018


  • Donnerstag der 10.März 2016


    Nachdem ich wach bin, möchte ich mich kurz mit einem Blick aus dem Fenster orientieren, wo wir gerade sind. Ein Blick genügt und ich weiß wo wir sind. Wir sind ….. mitten in einer grauen Wand. Krasser könnte der Unterschied zu Gestern nicht sein. Das Land ist kaum zu erkennen, die Kamera sieht da sogar noch mehr als das bloße Auge.




    Genau rechtzeitig zum Frühstück erreichen wir Ørnes. Hier ist der Nebel so dicht, dass wir kaum den Kai richtig sehen können, bevor wir anlegen. Der Aufenthalt hier ist nur kurz und schon bald hat uns der Nebel wieder verschlungen. Heute kann es sich der Kapitän sparen, am Rødøyløva abzubiegen und die Strecke vorbei an Selsøyvik zu nehmen, wir würden ohnehin nichts davon sehen.




    Kurz danach begegnet uns die VESTERÅLEN, auch wenn sie kaum aus zu machen ist. Sie fährt auch mit einem gehörigen Abstand an uns vorbei und nur durch die 300 mm Brennweite kann ich sie näher heranholen. Immerhin klingt ihr Horn auf diese Entfernung nicht ganz so schräg.




    Die Spitze des Hestmannen ist nicht zu sehen, auch wenn es jetzt direkt über dem Wasser etwas klarer wird. Dadurch können wir aber zumindest den Polarkreisglobus deutlich erkennen. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass sich uns die sonst schöne Helgelandküste so zeigt. Schon bei der Gruppenreise mit der NORDNORGE hatten wir viel Grau hier, aber lange nicht so wie heute.




    Der Nebel ist aber nicht unser einziges Problem. Ständig wechseln sich nun noch Regen und Schneeregen ab und man muss die wenigen Unterstellplätze an Deck der LOFOTEN suchen. Einziger Vorteil bei diesem Wetter, es sind außer uns kaum Passagiere draußen auf den Decks. Dafür ist in der Cafeteria nur selten ein freier Platz zu finden.




    Nach dem Mittagessen kommt Sandnessjøen in Sicht. Besser gesagt es schält sich aus dem grauen Dunst. Früher gab es hier immer einen längeren Stopp und man konnte durch den Ort spazieren. Inzwischen halten die Hurtigrutenschiffe hier nur noch 30 Minuten, da lohnt ein Landgang kaum.




    Nach Sandnessjøen passieren wir die sieben Schwestern, zumindest vermute ich, dass sie sich irgendwo in diesem Dunst befinden. Vielleicht erkennt sie ja jemand auf dem Bild.




    Auf dem Weg nach Brønnøysund fährt lange ein Frachter vor uns her. Er hält exakt in die gleiche Richtung wie wir und fährt nur wenig langsamer. So dauert es lange, bis wir das Schiff eingeholt haben. Es dauert sicherlich annähernd 50 Minuten, bevor wir uns anschicken den Frachter zu überholen.




    Doch was dann passiert habe ich so auch noch nicht gesehen. Wir ziehen gerade mit dem Heck des Frachter gleich, als dieser das Ruder hart herumreißt und genau in einem 90 Grad Winkel von uns wegfährt. Es wirkt fast, als nähme er Reißaus vor uns.
    Ob da wohl jemand am Ruder eingeschlafen ist und erst durch uns gemerkt hat, dass er sich auf einem falschen Kurs befindet? :mosking:




    Dann nähern wir uns Brønnøysund und endlich lockert der Nebel etwas auf. Daher beschließen wir einen kleinen Bummel durch Brønnøysund zu machen. Wir wollen bis zu dem Schild am kleinen Bootshafen gehen, auf dem die Mitte der norwegischen Küste angegeben ist. Doch schon auf halbem Weg beginnt der Regen einzusetzen und wir machen kehrt.




    Diesmal ist sogar Renate bereit in dem kleinen Kiosk am Anleger mit mir ein Eis zu essen. Es gibt ja nicht Wenige, die behaupten hier gäbe es das beste Softeis an der norwegischen Küste. Es ist nicht allzu viel los in dem kleinen Kiosk und wir setzen uns mit dem Eis an einen der Tische. Gemütlich und vor allem trocken schlürfen wir hier unser Eis.




    Da die Sichtverhältnisse für den Torghatten ohnehin nicht sehr gut sind, gehen wir bei der Abfahrt von Brønnøysund in unsere Kabinen und bereiten uns auf das Abschiedsessen vor. Wie immer findet dieses am Vorabend der Ankunft in Trondheim statt, da einige Passagiere ja dort bereits ihre Tour beenden.
    Natürlich gibt es hier auch wieder die Vorstellung der Restaurant- und später der Küchencrew.
    Danach gönnen wir uns noch ein Glas Rotwein in der Cafeteria.




    Anschließend müssen wir natürlich wieder an Deck, schließlich tauchen die Lichter von Rørvik schon vor uns auf. Mit uns liegt hier die RICHARD WITH am Kai. Auf einen Besuch verzichten wir allerdings, da es leicht nieselt und wir das Schiff schon oft genug gesehen haben.




    Die RICHARD WITH legt vor uns ab und zieht langsam an uns vorbei. Neben mir steht ein weibliches Crewmitglied und macht mit dem Smartphone viele Aufnahmen von der RICHARD WITH. Anschließend winkt sie dem Schiff noch lange hinterher. Da wird wohl jemand an Bord sein, der ihr etwas bedeutet .
    Als wir nun in die Folla einfahren beginnt die LOFOTEN leicht zu stampfen. Das ist genau die richtige Bewegung die ich jetzt brauche um gut zu schlafen.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


    event.png


  • Freitag der 11.März 2016



    Die Folla hatte mich gestern schön in den Schlaf geschaukelt, aber es war nur ein leichtes, angenehmes Stampfen. Wir sind schon tief im Trondheimsfjord als ich wach werde. Schon von Weitem kann ich die NORDNORGE am Kai erkennen. Das Wetter zeigt sich wieder gnädig heute. Nach dem grauen Tag gestern zeigt sich ein schöner Morgenhimmel.




    Nach dem Frühstück warte ich noch etwas, bis die Ausflügler und die Aussteiger von Bord sind. Ich möchte einen kleinen Bummel durch Trondheim machen. Renate hat dazu keine Lust und möchte der NORDNORGE lieber einen kleinen Besuch abstatten. Bis dahin begleite ich sie noch, dann spaziere ich hinüber zur anderen Seite der Bucht.




    Von dieser Seite hat man immer einen guten Blick auf die Schiffe gegenüber. Heute parken hier viele LKW und zwischen den Fahrzeugen ist der Boden stellenweise noch vereist. Daher muss ich ein wenig vorsichtig sein und mir die richtigen Stellen zum Fotografieren suchen.




    Von dort aus gehe ich in Richtung Stadt, biege aber nach der Unterführung nach rechts ab. Erneut wandere ich am Kanalhafen entlang, aber immer noch liegen hier kaum Schiffe. Zumindest ist der Uferweg hier auf der Bahnhofseite heute nicht mehr so stark vereist wie noch nordgehend. Trotz der fehlenden Schiffe ist es eine schöne, ruhige Atmosphäre an diesem Morgen hier. Ich bin völlig alleine hier unterwegs, nur in einer kleinen Bootswerkstatt arbeitet noch ein älterer Mann.




    Der muss zwei Erpel auseinanderbringen, die sich gegenseitig in ihre Bürzel verbissen haben und sich nun ständig im Kreis drehen . Kaum sind sie auseinander, watscheln sie auch schon beide wieder hinter einer Ente her.
    Vorbei am P-Hotel und am Bahnhof gehe ich über die große Fußgängerbrücke, die über die vielen Gleise führt. Unter mir steht schon die Dovrebahn bereit zur Abfahrt. Auf der anderen Seite kommt man genau am Schnellbootanleger heraus.




    Hier liegen auch viele alte Motor- und Segelboote in dem kleinen Hafenbecken. Die meisten sind aber gut eingepackt und werden wohl so den ganzen Winter verbringen. Obwohl ich schon so oft in Trondheim war, hat es mich bisher noch nie in diese Ecke verschlagen. Entlang des Hafenbeckens gelangt man so direkt zum Rockheim.




    Hinter einem großen Bürogebäude kann man durch einen kleinen Durchgang direkt zum Pirbadet gelangen. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Hurtigrutenkai. Dies ist ein wesentlich angenehmerer Weg vom Kai in die Stadt oder zum Bahnhof, als der Weg entlang der stark befahrenen Straße durch die Unterführung.
    Gegen 09:00 Uhr bin ich wieder zurück auf dem Schiff.




    Da kann ich vor der Abfahrt noch bequem die Bilder runter laden und mir anschließend in der Cafeteria noch einen Kaffee gönnen. Der Himmel hat sich inzwischen leicht zugezogen, aber nicht wirklich besorgniserregend. Als wir diesmal an Rissa vorbeifahren, wird die im Umbau befindliche SPITSBERGEN sogar vom Reiseleiter Asgeir angesagt.




    Bis zur Einfahrt in die Trondheimsleia bleibe ich an Deck, dann ist es Zeit fürs Mittagessen. Gleich danach zieht es mich wieder raus aufs Oberdeck. Wir sind bereits in Höhe der Insel Hitra und passieren nur wenig später die Station Terningen Fyr. Das schöne Leuchtfeuer ist lange sichtbar und gehört ebenfalls zu den Motiven, die man immer wieder aufnimmt, obwohl man doch schon so viele Bilder davon hat.




    Ich möchte noch bis zur Ausfahrt aus der Trondheimsleia an Deck bleiben. Die Strecke mag ich eigentlich recht gerne, da sie auch viele interessante Sehenswürdigkeiten bietet. Die nächste ist Tyrhaug Fyr, ein weiterer schöner Leuchtturm. Das Leuchtfeuer steht am Ostende der Insel Edøya die mit der alten Steinkirche eine weitere Attraktion zu bieten hat.




    Jetzt ziehe ich mich in meine Kabine zurück. Die See ist ruhig und es ist noch hell, also ideal um in aller Ruhe den Koffer so weit wie möglich für den nächsten Tag zu packen. Nicht ganz eine Stunde brauche ich, dann ist soweit alles fertig und für Morgen vorbereitet. Zurück an Deck nähern wir uns bereits Kristiansund. Draußen auf See wird gerade eine große Bohrplattform in Richtung Küste geschleppt. Nicht weit entfernt davon ragt der große Leuchtturm Grip aus dem Wasser.




    Gleich hinter der Brücke, die man bei der Ein- und Ausfahrt aus Kristiansund immer unterqueren muss, liegt die ISLAND CONSTRUCTOR. Sie ist das Flaggschiff der in Stavanger und Ulsteinvik beheimateten Island Offshore. Das Mehrzweck-Offshore-Schiff fällt durch seinen markanten Ulstein-Bug auf. Im Hafen von Kristiansund fährt die schöne Sundfähre FRAMNÆS ständig von Stadtteil zu Stadtteil. Sie ist ein Nachbau der ehemaligen Dampffähre.




    Die wenigen Fahrgäste der schönen Fähre winken zu uns herüber. Einige Passagiere haben den kurzen Aufenthalt genutzt, um sich an Land die Füße zu vertreten. Unser Horn, dass der Kapitän nun kurz betätigt, zwingt diese zur Eile um wieder rechtzeitig an Bord zu kommen. Die Abendsonne zeigt schon ihr schönes Farbenspiel, als wir Kristiansund wieder verlassen.




    Ein weitere große Bohrplattform befindet sich hier im Bau, nur unweit vom Leuchtfeuer Stavenes entfernt. Wir haben nun die Hustadvika vor uns, eine weitere offene Seestrecke, die sich aber sehr friedlich heute zeigt. An Land sehen wir Hestskjær Fyr, bevor wir vollends in die Hustadvika fahren.




    Es schaukelt nur minimal hier und so stellt auch das letzte Abendessen an Bord kein Problem dar. Nach dem Abendessen gönnen wir uns noch den Kaffee in der Bar, während bereits wieder die nächste Veranstaltung an Bord angekündigt wird. Auf dem Weg in die Kabine, um meine Kamera zu holen, weise ich Asgeir noch darauf hin, dass wir nicht nur der TROLLFJORD begegnen.
    In ihrem Schlepptau fährt noch die ORIANA, ein großes Kreuzfahrtschiff der P&O-Reederei. Während uns die TROLLFJORD bei der Begegnung vor Ormen Lange grüßt, nimmt der große Kreuzfahrer von uns keinerlei Notiz. Wahrscheinlich weiß man dort an Bord nicht mal, welche historische Kostbarkeit an Backbord vorbeifährt.


    Wenig später, als wir Molde bereits wieder verlassen haben, beschließen wir den Tag.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


    event.png

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!