Mit der Midnatsol nach Kirkenes, mit dem Auto zurück -- 11. Juli. - 9. Aug. 2015

  • Danke für die Fotos von Hamningberg und für die von der Straße!
    Natürlich sind alle Fotos toll, aber Hamningberg hat mir auf unserer Wohnmobilreise letzten August / September sehr gut gefallen - und die Straße ist genial!

  • 21. Juli 2015 – Tag 11


    Vadsø bis Karasjok



    Als ich morgens aus dem Hotelfenster schaue, liegt die MS Norkapp schon am Kai. Wer weiß, wann ich wieder einmal ein Hurtigrutenschiff zu sehen bekomme. Also springe ich auch heute noch kurz zum Hafen hinunter.




    Beim Frühstück verabschieden wir uns vorübergehend von unseren Freunden, die sich gern Alta anschauen und dann die E6 nach Süden nehmen möchten. Wir dagegen fahren durch norwegisch, finnisch und schwedisch Lappland und dann über Narvik auf die Lofoten. In Henningsvær werden wir uns wieder treffen.


    Wir machen unterwegs ein paar Aufnahmen am Varangerfjord.




    Bei Tana bru gelangen wir auf die E6, der wir bis Karasjok immer entlang des Tana-Flusses folgen. Bei seiner Überquerung vor 14 Jahren war ich schon sehr beeindruckt, denn mit seinen riesigen Sandbänken erinnert er stark an die sibirischen Ströme, wie man sie aus Fernsehdokumentationen kennt.




    Bei Utsjoki fahren wir kurz auf die finnische Seite hinüber, denn wir finden es lustig, hier oben im Norden plötzlich die Möglichkeit zu haben, in Euro einzukaufen. Bald stehen wir aber unverhofft vor einer gewaltigen Verkaufshalle, die ganz offensichtlich für den kleinen Grenzverkehr der Norweger errichtet worden ist. Wir gehen kurz hinein, sind dann aber von dem gewaltigen Warenangebot überfordert. Für ein paar Kleinigkeiten stellen wir uns hier nicht an.
    Wir folgen weiter der E6. Ein Navigationsgerät benötigt man hier eigentlich nicht.




    Kurz vor Karasjok überqueren wir noch einmal die Grenze zu Finnland. Als wir 2001 über Helsinki, Rovaniemi und Inari zum Nordkapp gefahren sind, kamen wir aus südlicher Richtung hier durch. Nun kreuzen wir also unseren damaligen Weg. Wir suchen nach dem winzigen Gasthaus hinter Karigasniemi, in dem wir damals beim Mittagessen ein wenig Formel 1 im Fernseher gesehen haben (Mika Häkkinen war gerade ausgeschieden.), finden es aber nicht. Auch hier wieder riesige Supermärkte! Wieder kehren wir schnell um, parken aber nahe der Brücke, um zu Fuß noch einmal die Aussicht auf den Tana zu genießen.




    Wir fahren nun nach Karasjok und besuchen aus Gründen der Nostalgie noch kurz die kleine Gamle Kirke, das einzige Gebäude des Ortes, welches den Krieg überdauert hat. Dann schauen wir auch noch das Samen-Parlament an. Der Bau war 1998 bis 2000 errichtet worden und also ganz neu, als wir damals von einem Praktikanten hindurchgeführt wurden. Das Holz war noch so hell, wie es jetzt an dem neuen Astrup-Fearnley-Museum in Oslo zu sehen ist. So nachgedunkelt hat es eine völlig andere Wirkung.




    Nun zieht es uns zum Scandic-Hotel (ehemals Rica). Wir nehmen unser Abendessen in der Storgamme ein, einem urigen Restaurant, in dem wir auf Holzbänken um ein großes, offenes Feuer herum sitzen und uns Rentierfilet bestellen. Hinterher riecht allerdings die gesamte Kleidung derartig nach Qualm, dass wir sie auf dieser Reise nicht mehr werden tragen können.


    :essen:

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • Bald stehen wir aber unverhofft vor einer gewaltigen Verkaufshalle, die ganz offensichtlich für den kleinen Grenzverkehr der Norweger errichtet worden ist.


    Die Erfahrung habe ich auch schon mehrfach gemacht. Bevor Schweden und Finnland in die EU eingetreten sind, waren die Supermärkte auf norwegischer Seite, allerdings selten die überdimensionierten.
    Später sind dann auf der anderen Seite der Grenze die großen Supermärkte entstanden, die weitgehend von den Norwegern genutzt werden (die Preise sind hier oft höher als in Finnland bzw. Schweden), aber für die Norweger sind sie halt billiger als zu Hause.


    Die Folge davon ist allerdings, dass die norwegischen Supermärkte in Grenznähe oft aufgeben mussten, da die Einheimischen lieber 30 km mit dem Auto fahren anstatt 2 km mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum ortsansässigen Geschäft zurückzulegen ;(


    Danke für Deinen unterhaltsamen Bericht :thumbup:
    Bei mir kommen viele Erinnerungen hoch, da ich dort auch schon mehrfach war :rolleyes:
    Freue mich schon auf die Fortsetzung :)


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Dazu hier ein Bild so eines Supermarktes an der finnisch- norwegischen Grenze. Mich amüsierten die Öffnungszeiten, da Finnland ja eine andere Uhrzeit hat.



    Riesig war der nicht, aber die Abteilung mit Motorschlittenklamotten war im Verhältnis gross.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • 22. Juli 2015 – Tag 12


    Karasjok bis Kiruna



    An diesem Tag liegen 452 Autokilometer vor uns, weshalb wir zügig durchfahren bis Kautokeino.



    Wir freuen uns darauf, endlich einmal Juhl`s Silberschmiede zu sehen. Es ist eine bekannte Sehenswürdigkeit Lapplands und außerdem trifft es sich gut, dass wir gerade ein Hochzeitsgeschenk für ein Patenkind benötigen. Das kaufen wir lieber hier vor Ort als in der Filiale in Bergen ( Bryggen).


    Wir betreten das ungewöhnliche Gebäude und werden von einer Mitarbeiterin herumgeführt, die uns die Geschichte der Silberschmiede erklärt:


    In den 1950er Jahren ließen sich der junge Däne Frank Juhls und die 10 Jahre jüngere Regine aus Deutschland in Kautokeino nieder und übten hier verschiedene Hilfstätigkeiten aus. Beide waren bald durch ihre Abenteuerlust und die gemeinsamen Interessen verbunden. Sie bauten sich eine einfache Holzhütte aus Baumstämmen, die durch Flößen herbeitransportiert worden waren.
    Der Ort war damals noch ausschließlich durch die samisch Lebensweise geprägt. Durch Handel hatten die Nomaden Schmuck für ihre Trachten und als gut transportable Geldanlage angehäuft. Frank Juhl bewies Geschick beim Reparieren der filigranen Objekte. Bald beschlossen beide, das Silberschmiedehandwerk richtig zu erlernen und zogen dafür nach Kopenhagen.
    Wieder zurückgekehrt erweiterten sie ihr Haus in jedem Jahrzehnt um einen Anbau. Nicht nur in der Architektur entwickelten sie eine außerordentliche Kreativität, sondern verhalfen mit ihrer künstlerischen Ausdrucksfähigkeit auch der Silberschmiedekunst zu einer Blüte in Lappland.
    Das Interesse für die nomadische Lebensweise führte die Juhls häufig ins Ausland, speziell nach Afghanistan. Davon ist das Innere des Hauses stark geprägt. Heute sind beide schon recht alt und die Tochter hat die Leitung übernommen.
    Wir finden, dass Juhls Silberschmiede unbedingt einen Besuch wert ist.




    Nach erfolgreichem Geschenkerwerb geht es weiter in Richtung Süden und bald führt der Weg durch finnisches Gebiet. Wir befinden uns in der Gemeinde Enontekiö. Schließlich folgen wir eine Weile dem Grenzfluss Muonio und überqueren ihn bei Karesuando, wo Schwedens nördlichste Kirche steht.



    Auf dem weiteren Weg gibt es einige Baustellen und wir geraten in einen zeitraubenden Stau. Ein „Ledebil“ führt die entstehenden Schlangen abwechselnd an. Es ist schon fast 19:00 als wir in unserem Hotel „The Bishops Arms“ in Zentrum Kirunas ankommen. Einen kleinen Rundgang machen wir noch bis zu der sehr schönen Holzkirche. Darin findet gerade ein Konzert statt und wir wollen nicht stören.



    Auf dem Rückweg kommen wir an einem Geschäft für Outdoorartikel vorbei. Eingedenk meiner schlechten Erfahrung an der russischen Grenze jubele ich, als ich in der Auslage einen Mückenhut entdecke: "Den muss ich haben!" (Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ich jemals so etwas über einen Hut sagen würde.) Ich merke mir, wann der Laden am nächsten Tag öffnet.

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • Schade, dass ihr so schnell durch nach Kiruna fahren musstet. Unterwegs hätte es noch viel mehr zu sehen gegeben :)
    Aber Juhls ist wirklich einen Umweg (und natürlich einen Besuch wert) :thumbup:
    Ich bin jedes Mal bei meinen Radtouren dort vorbei und durfte bonimali dort ein schönes Mitbringsel aussuchen :whistling:
    Dort scheint übrigens ein besonderes Lokalklima zu herrschen: Direkt am Parkplatz im Schatten des Hauptgebäudes habe ich einmal im September einen blühenden Mohn neben einer Mohnpflanze in Herbstfarben fotografiert :rolleyes:
    Leider habe ich das Foto nur auf Papier, sonst hätte ich es hier noch eingestellt.


    Ich bin mal gespannt, welche Route ihr weiter fahrt ^^


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • 13. Juli 2015 – Tag 13


    Abisko


    Am nächsten Morgen in Kiruna führt uns der Weg gleich um 9:00 zu dem Friluftsliv-Geschäft und ich erstehe einen Mückenhut für 100 schwedische Kronen.


    Vor der Weiterfahrt nehmen wir uns noch vor, das Bergwerk zu besichtigen. Als wir um 9:45 bei der Rezeption der LKAB anfragen, sagt man uns es beginne eine Führung um 10:00, aber man müsse sich in der Touriteninfomation in Kiruna anmelden, von wo aus die Tourbusse starten. Dorthin sollen wir zurückfahren und uns für den späteren Termin ein Ticket holen. Das ist uns dann leider doch etwas zu dumm. Da wir das Bergwerk von Falun schon kennen, verzichten wir auf diese Führung, um unsere weiteren Pläne an dem Tag nicht zu gefährden. Wir werfen noch einen Blick auf die Halden und verlassen dann Kiruna.



    Die Entfernung nach Abisko beträgt 95 km. Auch hier geraten wir bald wieder in Staus mit den dazugehörigen Ledebilen. Nun sind wir doppelt froh, dass wir am Vorabend nicht noch weiterfahren mussten, sondern die Übernachtung in Kiruna eingeplant hatten. Bald erreichen wir dann aber den Torneträsk und die Landschaft mit dem blauen Himmel und den weißen Wolken sieht einfach großartig aus.



    Wir haben Unterkunft in der Abisko Turiststation, dem einzigen im Nationalpark gelegenen Hotel. Direkt gegenüber befindet sich der Eingang zu dem berühmten Wanderweg Kungsleden. Um Punkt 1:00 stehen wir davor. Trotz des warmen, sonnigen Tages habe ich mich ziemlich körperbedeckt angezogen und probiere auch gleich meine neue Errungenschaft aus.


    Andere Wanderer sind in kurzen Hosen oder zumindest ärmellos unterwegs. NIEMAND läuft mit einem Mückenhut herum. Ziemlich bald wird mir zu warm. Es ist nicht eine einzige Mücke weit und breit zu sehen und so kann ich es mir auch leichter machen.


    Wir gehen etwa 1 ½ Stunden durch einen lichten Fjellbirkenwald am reißenden Abiskojåkka entlang.




    Dann kehren wir um. Der landschaftliche Aspekt ändert sich nicht sehr. Dafür müssten wir erst an Höhe gewinnen. Eine richtig lange Wanderung können wir uns sowieso nicht vornehmen, denn am nächsten Tag soll die Fahrt ja weiter gehen. Für eine längere Bergwanderung haben wir später einen Tag in Sandnessjøen eingeplant.


    Wir haben vor, dem Golfplatz etwas nördlich des Nationalparks einen Besuch abzustatten, weil er landschaftlich besonders reizvoll sein soll.
    Nach Skandinavien nimmt mein Göga immer gern ein kleines Set Schläger mit. Golf scheint hier ein Volkssport zu sein. Auf der Autokarte in Norwegen sind die Plätze durch einen violetten Wimpel mit der Lochzahl markiert. Wir mögen die kleinen, rustikalen Plätze, die oft nur 9 oder gar 6 Loch haben. Wegen des felsigen Terrains sind die Abschläge häufig einfache Podeste mit einem Fleckchen Kunstrasen darauf. Wir haben es oft erlebt, dass nicht einmal jemand zum Kassieren da ist. Dann gibt es Holzkästchen, in die man seinen Umschlag mit dem Greenfee steckt – ähnlich wie bei den ländlichen Maut-Fahrwegen.
    Obgleich ich nicht spiele, komme ich immer gern mit. Ich schätze diese kleinen Querfeldein-Spaziergänge in schöner Landschaft und Bällesuchen mach ja auch Spaß.


    Um 17:00 stehen wir auf dem Golfplatz von Björkliden hoch über dem Torneträsk und haben sofort beide jeder einen eigenen Schwarm ganz normaler Mücken um uns herum. Hier oben gibt es nämlich etliche Tümpel, während wir es am Kungsleden mit rasch fließendem Wasser zu tun hatten. Nun schützt mich der Hut wirklich gut, aber wir haben ja nur einen. Sich auf den Ball konzentrieren und dabei Mücken jagen ist nicht das, was der Golfer sich wünscht. 9 Loch halten wir durch. Die Aussicht, die wir dabei hatten war teilweise grandios.




    Das Abendessen nehmen wir in unserem Hotel ein.


    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • Ich schätze diese kleinen Querfeldein-Spaziergänge in schöner Landschaft und Bällesuchen mach ja auch Spaß.


    Das liest sich ja fast wie die Definition des Golfspielens durch einen Nicht-Golfer: Golf ist ein mehr oder weniger langer Spaziergang mit kleinen Aerobic-Übungen zwischendrin :D :whistle3: :mosking:


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • @Noschwefi
    Es ist wirklich schade, dass auch bei dieser zweiten Durchquerung Lappland erneut nicht unser Schwerpunkt sein konnte :( . Bei unserer Nordkapp-Reise 2001 sind wir sowohl hin als auch zurück mit dem Auto gefahren und hatten uns nur in Stokmarknes eine zweite Übernachtung erlauben können. (Das wollten wir unbedingt wegen der Möglichkeit, an einem Tag 2 Mal im Raftsund zu sein :thumbup: ). Damit wir mehr Muße an Land haben können, musste diesmal die Midnatsol als Autofähre ;) herhalten. Trotzdem nehmen wir uns erst ab Lofoten wieder mehr Zeit an einzelnen Orten.


    Mit dem Fahrrad reist man beneidenswerter Weise besonders nah an Landschaft und Natur. Mir waren gleich Deine tollen Herbstfotos in der Galerie aufgefallen :thumbup: und ich habe dann auch einen Blick in den Reisebericht :thumbup: geworfen.


    Frohe Ostern
    wünscht Laminaria :flower:


    PS: Sehe nun erst Post 51 :D

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • 24. Juli 2015 – Tag 14


    Von Abisko über Narvik auf die Lofoten



    An diesem Tag machen wir uns früh auf den Weg, denn wir wollen heute noch Henningsvær auf den Lofoten erreichen. Bis kurz hinter die schwedisch-norwegische Grenze folgt die E10 der Trasse der Erzbahn.



    Wir fahren durch bis Narvik, das wir überhaupt noch nicht kennen. Am Hafen stellen wir das Auto ab und schauen uns die Verladung des Eisenerzes aus Kiruna an.



    Ursprünglich hatten wir vor, die Seilbahn zum Hausberg Narvik zu nehmen, aber der Berg ist im oberen Bereich vollständig von Wolken eingehüllt. Deshalb suchen wir uns niedrigere Aussichtspunkte am Hang.
    Am besten sieht man den Erzhafen vom Deck des Parkhauses oberhalb der Universität.



    Um die Lofoten zu erreichen, müssen wir erneut den Rombaksfjord umfahren. Voraussichtlich 2017 wird das nicht mehr nötig sein, denn nördlich von Narvik wird eine große Hängebrücke konstruiert. Diese Hålogalandbrücke wird eine Verkürzung der Küstenstraße um 17 km einbringen.



    Als wir die E10 erreichen, fahren wir zügig bis auf die Lofoteninsel Austvågøy, wo wir in dem malerischen Sildpollen einen kleine Pause einlegen und das typische Lofotenflair auf uns wirken lassen.



    Kurze Zeit später erreichen wir Svolvær und sind zum wiederholten Male auf dieser Reise erstaunt über die vielen neuen Gebäude, die seit unserem letzten Aufenthalt in Nordnorwegen errichtet worden sind. Wir gehen ein wenig im Hafen umher und trinken einen Kaffee.



    Nahe der Kirche haben wir dann einen sehr vertrauten Anblick: Eine Gartenszene mit Stockfisch - unter einem Fenster trocknend.
    Wir sahen ihn früher auch schon auf Wäscheleinen, etwa so: Jeans – T-Shirt – ein paar Unterhemden – 5 Stockfische.


    Schließlich machen wir uns auf den Weg nach Henningsvær. Wir treffen unsere Freunde wieder, die sich inzwischen schon mit dem Ort vertraut gemacht haben, und begeben uns auf den Weg zum Abendessen im Fiskekrogen.



    Anschließend bereiten wir uns auf der Terrasse des Hotels unsere persönliche blaue Stunde indem wir beginnen, den mitgebrachten Rotwein weg zu arbeiten.

    Zwischen den Schären können wir in der Ferne nacheinander zwei Hurtigrutenschiffe sehen. Ach ja, die Schiffsbegegnung vor Svolvær.



    Unser Hotel Arctic Lofoten liegt gleich am Ortseingang auf der kleinen Insel Sauøya (Schafsinsel) und wird uns drei Tage lang beherbergen. Wir hatten es ausgesucht, weil wir davon ausgingen, dass die Zimmer hier alle eine schöne Aussicht bieten. Diesbezüglich werden wir auch nicht enttäuscht, aber so ein winziges Zimmerchen haben wir noch nie in einem Hotel gesehen – wie eine sehr kleine Schiffskabine. Es befindet sich wohlgemerkt in dem modernen Anbau mit der eisernen Wendeltreppe. Um unsere relativ kleinen Koffer auf den Boden legen zu können, müssen wir die einzige Sitzgelegenheit, einen Sessel, auf den kleinen Platz zwischen Zimmertür und Bad schieben. Dort können wir uns dann gerade so eben vorbei quetschen, wenn wir hinaus oder ins Bad wollen. Die linke Fensterscheibe weist unten einen komplizierten Sprung in Form des vollständigen Umrisses einer Ente auf.



    Tatsächlich werden wir von diesem Fenster aus sehr schöne Lichtstimmungen genießen können.
    Was will man mehr?

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • 25. Juli 2015 – Tag 15


    Westliche Lofoten



    Heute haben wir vor, die E10 nach Süden bis zu ihrem Ende in Å zu fahren. Zwar waren wir schon zuvor zwei Mal auf den Lofoten gewesen, aber bis dort haben wir es noch nie geschafft.


    1978 hatten wir spontan unser Auto mitsamt der Zeltausrüstung in Trondheim stehen lassen und sind mit der Hurtigrute bis nach Stamsund gefahren. Wir konnten uns für die zwei Tage unseres Aufenthalts im Hotel Fahrräder leihen, aber unser Bewegungsradius war damit doch sehr begrenzt. Vor 14 Jahren wohnten wir einen Tag in Svolvær und sind damals immerhin bis Nusfjord gekommen. Diesmal soll es also endlich über die volle Distanz gehen.


    Den ersten Halt machen wir bei der kleinen Kirche von Flakstad und schauen uns auch den dortigen Strand an. Der nahegelegene Strand von Ramberg ist noch imposanter, das trübe Wetter lädt aber auch hier nicht dazu ein, länger zu verweilen.




    Unser nächstes Ziel ist Moskenes. Hier wollen wir gern die Fähre nach Bodø für den übernächsten Abend vorbestellen, um auf dem Festland möglichst viele Autokilometer zu sparen. Damit haben wir aber kein Glück. Das Boot ist schon vier Tage im Voraus ausgebucht. Allerdings stellen wir auch fest, dass es sich von Henningsvær nach Moskenes nicht so zügig fahren lässt, wie wir uns das dachten. Ein zweites Mal würde uns das also sowieso zu umständlich sein.


    Schließlich erreichen wir Å und schauen uns diesen wirklich sehr malerischen Ort in aller Ruhe an, bevor wir auf der Terrasse vom „Smaken av Lofoten“ eine Fischsuppe bestellen.




    Anschließend besuchen wir noch das Tørrfiskmuseum am Ortseingang. Hier kann man Klippfisch und Stockfisch in allen Bearbeitungsstadien anschauen und natürlich auch kaufen. Alle dafür üblicherweise verwendeten Gerätschaften und Maschinen sind ausgestellt, sogar die Utensilien zum Beschriften der Säcke und Kisten.





    Wir machen uns nun auf den Weg nach Norden und sehen die Fischerdörfer, die wir auf der Hinfahrt schon passiert haben, in umgekehrter Reihenfolge und halten in jedem an um zu fotografieren. Auf Moskenesøy gehen die Ortschaften fast ineinander über. Ich hatte in Svolvær einen kleinen Stapel Postkarten – auch Luftaufnahmen – gekauft. Diese helfen mir später sehr bei der genauen Zuordnung unserer eigenen Bilder.


    Tind


    Moskenes



    In Reine machen wir eine längere Kaffeepause. Ein Kalenderbild dieses Ortes war eigentlich einmal der Auslöser gewesen für mein frühes Interesse an den Lofoten und für unseren Hurtigrutentrip 1978. Nun sind wir endlich hier.





    Fortsetzung folgt

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • 25. Juli 2015 – Tag 15 Fortsetzung


    Westliche Lofoten


    Weiter geht es durch Sakrisøy Hamnøya und Sund



    Dann verlassen wir die Hauptstraße für einen Abstecher nach Nusfjord, das sich rühmt, Norwegens besterhaltenes Fischerdorf zu sein.
    Vom Parkplatz aus gewinnt man gleicht einen schönen Überblick.




    Unten im Ort stoßen wir als Erstes auf den alten Krämerladen (Landhandel), der noch das alte Inventar enthält.



    Wir umrunden den engen Hafen und steigen am Ende über eine Treppe auf den Aussichtsfelsen. Von hier aus ist Nusfjord besonders fotogen. Im Hafen liegt gerade eine schöne Nordlandsjekt.



    Wieder auf der E10 angekommen fahren wir ohne weitere Unterbrechung durch bis Stamsund.


    Es ist Zeit fürs Abendessen im Restaurant Skjærbrygga. Was bestellen wir nach diesem Stockfisch-Tag? Natürlich Bacalao!

  • Es macht soviel Spaß deinen Bericht zu lesen. :P


    Ich habe meine erste Tour ja erst noch vor mir, aber ich mache mir nun schon Gedanken wo ich auch mal länger hin möchte, ggf. als Teilstrecken. :rolleyes:


    Vielen Dank und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!