Reisebericht zum gemeinsamen Live-Bericht :
Wir brauchen Urlaub - Wir brauchen Schiff - Wir brauchen Fjorde - MS Nordlys BKB 07.09.-18.09.2015?
Die Vorgeschichte zu unserer Reise, an der Polarstern 1966, Pedrolino, meine GöGa und ich teilnahmen, haben die meisten Fories vermutlich gelesen. Aus diesem Grund möchte ich keinen Platz unnötig auf einem Server damit belegen. Sollte sie dem Einen oder Anderen noch nicht bekannt sein, dann ist sie unter dem oben genannten Link nachlesbar.
Einleitung
Nach dem wir unsere erste Hurtigrute als Pauschalreise durchgeführt hatten, sollte es in diesem Jahr eine eigene Planung geben. Dies hatte verschiedene Gründe, die aber hauptsächlich im Stressfaktor der Pauschalreise lagen. Nur durch einen Zufall hatten wir bei der ersten Reise das Glück, diese mit einem besonderen Erlebnis und nicht nahe der Verzweiflung beendet zu haben. Von Mitreisenden erfuhren wir nämlich später, dass es nach der Ausschiffung und dem Erreichen des Fluges nach Düsseldorf mehr als hektisch zu ging. Wir hatten dies alles nicht mitbekommen, da wir zu diesem Zeitpunkt schon auf der MS Fram von Bergen nach Hamburg (weiter-)fuhren und dabei Platz und Luxus genießen konnten.
Reisedaten
Anreise von Hamburg über Amsterdam nach Bergen am 06.09.2015
1 Übernachtung in Bergen (Thon-Hotel Bergen-Brygge)
Hurtigrute vom 07.-18.09.2015
2 Übernachtungen in Bergen (Thon-Hotel Bergen-Brygge)
Rückreise von Bergen über Amsterdam nach Hamburg am 20.09.2015
Bei dieser Reise wollten wir die Planung der An- und Abreise selbst planen und haben aus diesem Grund eine Übernachtung vor dem entern der MS Nordlys eingeplant. Genauso hatten wir im Anschluss eine Übernachtung angedacht, um dem Stress am Flughafen zu umgehen und dann am nächsten Tag mittags die Rückreise zu beginnen. Es wurden nachher doch zwei Übernachtungen, weil es nach dem damaligen Flugplan von GermanWings so gut gepasst hätte. Es sollte nämlich einen Direktflug von Hamburg nach Bergen geben, der allerdings nur jeweils am Sonntag durchgeführt wurde. Das fanden wir bei der Planung im März 2014 nicht weiter problematisch und sahen hier sogar die Möglichkeit, Bergen bei einem Tag mehr sogar noch besser kennen zu lernen. Das wir am Ende doch mit KLM über Amsterdam geflogen sind hängt damit zusammen, dass GermanWings den damals in der Planung befindlichen Flug nur wenige Male durchgeführt hat und die Verbindung dann beendet hat. Schade eigentlich, aber es ging auch so.
Jetzt geht es aber endlich los …
06. September, Sonntag
Es ist noch ganz dunkel als der Wecker uns um 03:30 Uhr weckte. Eigentlich wäre nicht nur ich gern noch liegen geblieben, aber der Flieger würde nicht warten und sein wir mal ehrlich, richtig geschlafen hat man doch diese Nacht eh nicht.
Die Koffer waren fertig, nein fast fertig gepackt. Es mussten noch die „Kultur“-Beutel eingepackt werden und dann ging es los. Wir wurden von einem unserer Söhne zum Flughafen gefahren – denn, wofür hat man sonst Kinder …?
Pünktlich am Flughafen angekommen, die Koffer aufgegeben und schnell ab zur Sicherheitskontrolle.
Irgendwie muss ich gerade über die deutsche Sprache schmunzeln. Wir geben also unsere Koffer “ auf“ und erwarten aber wiederum, das sie am Zielort auf dem Kofferband erscheinen. Wir haben unsere Koffer deshalb nicht auf-, sondern zum Transport zum Zielort der Fluglinie abgegeben.
Die Sicherheitskontrolle ist das Lieblingsgebiet meiner GöGa. Sie fliegt gern und ist auch mit dem Sinn der Sicherheitskontrolle einverstanden. Trotzdem nervt sie es und wollte deshalb schon mal mit Color-Line und Bergen-Bahn nach Bergen anreisen. Die Mitarbeiter der Sicherheit merken so etwas scheinbar. Alle dürfen durch, auch ich. Dann kommt meine GöGa und was soll ich sagen - … sie bekommt das volle Programm. Wie merken die das nur, ich sage schon gar nichts mehr.
Gut, auch dies haben wir hinter uns lassen können und danach verlief es ja auch alles planmäßig. Der Flug nach Amsterdam war nur kurz, aber lang genug, damit es draußen hell werden konnte. Der Flughafen Amsterdam ist etwas größer als der Hamburger und so mussten wir erst einmal sehen wo es weitergeht. Es war allerdings nicht nur wichtig wo es weiter geht, sondern auch, dass wir Polarstern 1966 finden. Sie sollte kurz nach unserem Flugzeug auch hier landen. Manchmal haben Handys auch einen Sinn. Und so haben wir uns, und danach auch den Weg zum nächsten Gate gefunden. Hier hatten wir fast zwei Stunden Zeit, die wir mit Kaffee und Gesprächen überbrückt haben.
Der Flieger nach Bergen, eine Embraer 190, war sehr gut besetzt. Im Gegensatz zu uns, saß Polarstern 1966 sehr weit hinten. Das machte aber nichts, da auch die letzten Reihen bis Bergen flogen. In Bergen angekommen haben wir dann den Unterschied zwischen „einen Koffer aufgeben“ und „einen Koffer abgeben“ kennen gelernt. Um es kurz zu machen, Polarstern 1966 hatte ihren Koffer vermutlich „auf“gegeben. Ja, unsere abgegebenen Koffer benutzten das Förderband um sich wieder in unsere Obhut zu begeben. Dann spuckte die Klappe auch noch einige andere Koffer aus, aber der von Polarstern 1966 war nicht dabei. Es erging ihr allerdings nicht alleine so, denn mehrere Reisende standen rat- und Kofferlos um uns herum. Gespräche wurden geführt, Daten aufgenommen und dann bekamen die, die sonst nichts mehr hatten, etwas, was ihr im Reisebericht von Polarstern 1966 bestimmt nachlesen könnt.
Im Anschluss fuhren wir in unsere Hotels. Da das Wetter in Bergen so gut war beschlossen wir uns kurze Zeit später zu einem Bummel durch Bergen zu treffen. Der Weg führte uns durch Bryggen direkt zur Floibanen und damit auf den Berg, den ich bis jetzt nur durch seine Webcam zu schätzen lernte. Ich fand es toll, endlich einmal dort zu sein und den Ausblick „live“ zu erleben. Wir kühlten uns nach dem wir die Aussicht über Bergen genossen haben mit einem Eis ab. Endlich fühlten wir so etwas wie Urlaub.
Nur von der Aussicht allein konnten wir aber nicht überleben und so kam uns Egon gerade richtig. Und da wir in Norwegen waren, bestellten wir uns gleich mal eine Pizza – Pizza …Norwegen ? Na gut, die Verbindung ist nicht sofort augenfällig, aber der Magen hat sich bedankt. Zu lange durfte das Essen auch nicht dauern, denn wir wollten doch auch noch zum Hurtigruten-Terminal um das heutige Schiff zu besuchen. Heute war die MS Midnatsol in Bergen. Die Reisenden trudelten ein und wir schlängelten uns durch die Reihen um als Besucher an Bord zu gehen. Nach eingehender Besichtigung bin ich der Meinung, dass das Schiff zwar sehr schön ist, aber für mich zu groß und zu viele Reisende an Bord sind. Das ist natürlich Geschmackssache und es ist gut, dass es jeder etwas anders sieht.
Wir warteten nicht bis zur Abfahrt, da wir nach dem langen Tag langsam müde wurden. Langsam gingen wir wieder Richtung Hotel. Auf dem Weg zu unserem Hotel am Bergenhus lieferten wir Polarstern 1966 an ihrem Hotel ab. Sie berichtete uns noch kurz, dass ihr Koffer bis jetzt noch nicht an der Rezeption abgegeben wurde. Wir drückten ihr unsere Hoffnung aus und trotteten weiter Richtung Bryggen.
Am Abend erhielten wir dann doch noch die erlösende Mail, dass der Koffer bei ihr eingetroffen sei. So nahm der Tag für alle ein schönes Ende und die Dunkelheit konnte sich auch über Bergen senken.