Mit MS Hamburg äääh MS Deutschland von Spitzbergen nach Grönland

  • Hallo Tanja,
    der 2.7. war unser vorletzter Tag, wir kamen von Ilulissat und waren auf dem Weg nach Ittileq. War Zufall, dass gestern beide Sisimiut eingestellt haben, ich bin noch ein paar Tage hinterher :) . Es ist aber wieder interessant, welche unterschiedlichen Motive und Blickwinkel am gleichen Ort zusammenkommen. Mein nächster Tag wird auch Qeqertarsuaq sein :)

  • 3. Juli 2015
    07:50 Uhr: Wir fahren nach Süden?!? Als ich ins Bad zum Zähne putzen ging, war das noch nicht so. Allerdings konnte man am Horizont ein paar Eisberge herum schwimmen sehen. Jetzt scheinen wir nach Osten abzudrehen. Wahrscheinlich liegt vor Qeqertarsuaq viel Eis. Dafür spricht auch, dass wir mit knapp sieben Knoten dahin zuckeln. Heute früh scheint die Sonne und es sind 6 Grad. Qeqertarsuaq ist noch knapp 37 Seemeilen entfernt, wir haben also viel Zeit bis zur geplanten Ankunft gegen 15 Uhr. Es scheint, als hat die Brücke in weis(s)er Voraussicht viel Extra-Zeit eingeplant ;) Unser Zielort liegt auf der Disko-Insel direkt vor der Diskobucht. Bis Ilulissat ist es nicht mehr weit, das erklärt das hohe Eisaufkommen hier. Jetzt gehen wir erst mal frühstücken und danach Eisberge gucken auf Deck 9.


    23:30 Uhr: Eigentlich bin ich überhaupt nicht müde, obwohl der Tag lang war. Die Sonne scheint in die Kabine und strahlt die vielen Eisberge an, die uns umzingeln. Ich bin immer noch davon fasziniert, dass sie nachts im Norden steht. So langsam gehen mir die Worte aus, für das was wir hier sehen und erleben :girl_sigh: Es begann damit, dass nach dem Frühstück rings ums Boot Robben auftauchten, die neugierig ihre Köpfe aus dem Wasser steckten. So nach dem Motto: „Was ist denn hier los?“
    Nach dem Mittag steuerten wir auf Qeqertarsuaq zu. Wir nutzten die Chance, mit dem Zodiac an Land zu fahren. Meinetwegen hätte der Sicherheitsoffizier ein bissel mehr Gas geben können :D Am Anleger formierten sich schon die Gruppen für die geführte Wanderung ins Tal der Winde. Ich hatte mir die Route aus einem Reiseführer kopiert und wir machten Tempo, um möglichst viel Abstand zwischen uns und die Reisegruppen zu legen. Der Weg war nicht wirklich schwer zu finden, denn im Ort leben nur 850 Menschen. Es ist also sehr überschaubar, vorbei an der Arktisk Station und einem Fußballplatz mit Ausblick aufs Meer. Kann man sich denn da überhaupt auf das Spiel konzentrieren??? :huh: Wir erreichten den Roten Fluss und überquerten ihn auf einer kleinen rot-weißen Brücke. Dann gab es eine Wegmarkierung mit roten und eine mit gelben Steinen. Vor uns lief ein weiteres Pärchen vom Schiff – kurze Beratung, die beiden wirkten kompetent, also gingen wir die rechte Route, die natürlich falsch war... Nach dem Umweg und einem unfreiwilligen Fußbad von Jens (wir überquerten ein Schneefeld – Jens optimistisch: „Das hält!“ - Platsch – sein rechtes Bein war weg und unter dem Schnee war viiieeeel Wasser – ich musste natürlich lachen... Schlecht fürs Wanderklima :mosking: ) fanden wir schließlich doch den Wasserfall – vor der am Horizont auftauchenden ersten Wandergruppe :cool:
    Eine wirklich grandiose Landschaft, die kaum mit dem Fotoapparat einzufangen war. Vor allem die Kontraste! Beim Blick ins Innere der Insel: das Flusstal mit den Bergen im Hintergrund und in der Gegenrichtung das Meer mit dem Eis. Der Boden ist bedeckt mit flachen Blütenteppichen in weiß, gelb und rosa. Jede noch so kleine und geschützte Ecke wird von einem Pflänzchen besiedelt. Es lohnt sich also, auch mal nach unten zu gucken :search:
    Heute haben wir die erste intensive Begegnung mit grönländischen Mücken gehabt. Sobald wir stehen blieben, umschwirrte uns ein ganzer Pulk der Viecher. Nun war es recht warm und windstill, was die Sache nicht gerade besser machte. Auf dem Weg zum Wasserfall bekamen wir kolossale Schweißausbrüche, aber trauten uns nicht, die Ärmel hochzuschieben... Sogar am Strand war man nicht sicher vor ihnen. Trotzdem sammelten wir ein paar Muscheln. Das glaubt uns zu Hause niemand: wir sammeln schwitzend Muscheln an einem schwarzen Strand in Grönland... :laugh1: In Qeqertarsuaq stehen sogar ein paar kleine Kanonen. Sie wurden zum Schutz vor fremden Walfängern an den Hafen gesetzt, aber keiner wusste, wie man sie bediente... Heute begrüßt man mit ihnen das erste Schiff des Jahres ^^ Die Kirche des Ortes heißt wegen ihrer achteckigen Form "das Tintenfass Gottes".
    Zurück zum Schiff sind wir dann mit dem Tender. Weil es schon 19 Uhr war und unsere Tischzeit im „Berlin“ ja schon 18 Uhr anfängt, sind wir heute ans Buffet ins Lido-Restaurant gegangen. Danach gab es wieder so einen ganz besonderen Moment: Wir sitzen bei einer Tasse Kaffee draußen in der Sonne, schauen auf Eisberge und ein Wal schwimmt vorbei :love: Und dann ließen sich sogar die neugierigen Robben noch einmal blicken. Tagesabschluss: Absacker im Lili Marleen.
    Was ich beinahe vergessen habe: Heute Vormittag gab es eine Polarkreistaufe mit allem Brimbamborium. Sogar die Lektoren waren schauspielerisch beteiligt.


    Aktuelle Daten: 12 Grad, 600 Meter Meerestiefe, 6.8 Knoten Fahrt, 69 Grad nördliche Breite, 52 Grad westliche Länge.


  • Bilder mit Eisbergen sind bei dieser Hitze genau das Richtige...


    Korrekt, deswegen hier direkt der nächste Tag mit vielen eisigen Aussichten hinterher ;)


    4. Juli 2015
    06:30 Uhr: Wir schleichen Haken schlagend auf Ilulissat zu – im Moment mit einem Knoten. Draußen scheint die Sonne bei 10 Grad vom wolkenlosen Himmel, beste Voraussetzungen für unsere (theoretisch) 8 Uhr startende Bootstour durch den Eisfjord. Ich glaube aber nicht, dass wir das schaffen. Es sind noch 11,2 Seemeilen bis dahin. Das Meer ist glatt wie ein Babypopo :D


    20:00 Uhr: Oh je, wie soll man das alles in Worten wieder geben? Ilulissat blieb uns heute verwehrt – zu viel Eis lag vor dem Ort. Auf dem Weg zum Frühstück kamen wir auf der Treppe am Kreuzfahrtdirektor vorbei, der gerade mit dem Sicherheitsoffizier diskutierte. Wortlaut ungefähr so: „Wir lassen die Zodiacs ins Wasser und schippern die Leute ein bisschen zwischen den Eisbergen umher.“ Der Kreuzfahrtdirektor guckte wie ein Eichhörnchen. Nach dem Frühstück sahen wir dann auch, wie die Crew oben an den Zodiacs herum hantierte. Das ist so ein Punkt, wo wir bei der Reiseleitung eindeutig Abstriche machen müssen: Es war schon nach um 8 Uhr, als die erste Durchsage kam, dass wir Ilulissat nicht erreichen. Da sollten wir ja schon im Boot auf dem Weg zum Eisfjord sein :pinch: Die Rundflug-Teilnehmer wurden mit dem Wassertaxi abgeholt und die Fischkutter kamen aus dem Ort herangefahren. Außerdem sollte eine Wanderung stattfinden, da es aber unmöglich war, alle Teilnehmer mit den kleinen Bötchen an Land und wieder zurück zu fahren und Tendern über 11 Seemeilen auch nicht ging, fiel sie aus. Im Hintergrund hörte man die ewig nörgelnden Touristen an der Rezeption brüllen. „Das ist eine Frechheit“ :grumble: Antwort Kreuzfahrtdirektor: „Und nein, das ist keine Frechheit.“ :nono: Ein bisschen tat er mir ja schon leid. Ich glaube, an seiner Stelle hätte ich Angst um mein Leben bekommen... Wie habe ich neulich irgendwo gelesen: Kreuzfahrtschiffe sind der perfekte Tatort :whistle3:
    Das Boot für unsere 12 Passagiere hieß „Frank“ und entführte uns in eine magische Welt aus Eis. Ein unglaubliches Gefühl, zwischen den Eisbergen und Schollen herumzufahren. Auch wenn wir nicht bis in den eigentlichen Eisfjord fahren konnten, weil der zu weit weg war, ist dieser Ausflug definitiv der krönende Abschluss unserer Reise. Als der Motor stoppte, umfing uns Stille und das Knacken und Flüstern des Eises. Nach zwei Stunden war der Zauber vorbei – viel zu schnell war die Zeit vergangen. Auf dem Rückweg zur MS Deutschland kam uns der Kutter entgegen, auf dem Karsten und Annette saßen. Die herum hüpfende, winkende Gestalt auf dem Boot ist übrigens Karsten. Und keine Angst, er ist nicht aus lauter Begeisterung über unsere Bootsbegegnung ins Wasser gesprungen :mosking:
    Zurück an Bord gab es Mittag und dann ab zum Sonnenbaden auf Deck 9. Wieder so eine skurrile Situation: Wir liegen bei 14 Grad in der Sonne und um uns herum treiben Eisberge soweit das Auge reicht :girl_sigh: Zur Krönung des Tages dreht dann noch ein Buckelwal seine Runden vor dem Schiff.
    Ein Seetag trennt uns noch vom Ende der Reise... Bis Kangerlussuaq sind es knapp 590 Kilometer. Das Abendessen bot wieder einige nette Gesprächsfetzen unserer älteren Reisegemeinschaft am Nachbartisch, z.B. „Der Kreuzfahrtdirektor könnte ruhig mal sagen, wo wir gerade sind.“ (da lagen wir immer noch da, wo wir den ganzen Tag gelegen haben...) ?(


    00:15 Uhr: Während des Abendessens gab es an Backbord (unser Tisch steht natürlich Steuerbord) einen Wal zu sehen, der wie im TV aus dem Wasser sprang ;( Na ja, leider nicht gesehen, aber die Beschreibung klang gut. Wir hielten anschließend auf Deck 9 noch eine Weile Ausschau, sahen aber „nur“ Eisberge und Robben. Danach gab es einen Absacker im Lili Marleen und danach noch ein Mitternachtssonnen-Bier auf dem Außendeck vorm Alten Fritz. Dieses Licht... ein Traum! :love:


    Aktuelle Daten: 7 Grad, 680 Meter Meerestiefe, 68 Grad nördliche Breite und 53 Grad westliche Länge. Wir haben bisher 3122 Seemeilen zurück gelegt.


    Der Tag war einfach nur WOW! :girl_sigh:


  • Ilulissat und das Eisfjord sind wirklich ein Erlebnis!! Wir waren am 1.7. dort und sind mit der Fram nahe an den kleine Hafen herangekommen, so dass wir problemlos mit den Polarcircle-Booten anlanden konnten. Schade, dass Ihr in Ilulissat nicht alles wie geplant durchführen konntet, aber mit der Fahrt zwischen den Eisbergen habt Ihr ja ein Highlight erlebt! Danke für die tollen Fotos, schade, dass Eure Tour schon wieder fast vorbei ist.

  • @Lundefugl: Das mit Ilulissat war wirklich schade. Wir hatten uns für den Nachmittag die Wanderung zum Eisfjord auf eigene Faust vorgenommen. Aber man braucht ja immer einen Grund, um noch einmal zu fahren ^^


    Vielen Dank auch, dass du einige deiner lieben Mitreisenden immer so schön in Szene setzt


    Ja, ich habe die Erlaubnis bekommen "vorteilhafte" Fotos meiner Mitreisenden verwenden zu dürfen :mosking:

  • 5. Juli 2015

    08:15 Uhr: Kein Eisberg mehr zu sehen heute früh. Es ist leicht bewölkt und wieder mal Ententeich. Das Wasser ist genau wie gestern Abend glatt wie ein Spiegel. Im Moment sind 6 Grad draußen und das Meer ist nur 40 Meter tief. Heute früh setzt mit aller Macht der Abschiedsblues ein. Wie soll ich bloß all die Eindrücke jemals verarbeiten?!? ?(


    14:45 Uhr: Eben angefangen, die Koffer zu packen, mpf ;( Bis Mitternacht müssen die Gepäckstücke vor der Kabinentür stehen, morgen früh sieben Uhr gehen wir von Bord. Unser schwimmendes Zuhause auf Zeit ist mir sehr ans Herz gewachsen, trotz des vielen Bling Bling (Goldene Wasserhähne?!?) und der ein oder anderen Unzulänglichkeit seitens der Reiseleitung. An manchen Stellen würde der Slogan „Planlos mit Plantours“ durchaus passen :pleasantry: Umso herzlicher ist das Servicepersonal an Bord. Allen voran natürlich „unser“ Eddy, der bereits am zweiten Abend unsere Zimmernummer auswendig wusste und uns kurz darauf sogar mit Namen ansprach :)


    22:45 Uhr: Außer Packen und Essen und wehmütig an Deck stehen und aufs Wasser gucken, haben wir den Tag auch damit verbracht, ein paar Fotos vom Schiff zu machen. Während wir meistens recht langsam unterwegs waren, fing der Kapitän gegen Abend an, einen Zwischenspurt einzulegen. So fuhren wir genau während des Abendessens in den Søndre Strømfjord ein :pinch: Das ist der Fjord, an dessen Ende Kangerlussuaq liegt. An Deck gingen wieder einmal merkwürdige Gerüchte um: die für heute angesetzten Brückenführungen mussten abgesagt werden, weil der Kapitän das Schloss an der Tür gewechselt hat??? Das bestätigt meinen Eindruck, dass das Verhältnis zwischen Kreuzfahrtleitung und Kapitän nicht sehr harmonisch ist 8|
    Es war trotzdem ein schöner Tagesabschluss, durch diesen schmalen Fjord zu fahren. Links und rechts sah man, wie Gletscher zwischen den Bergspitzen lagen und das Licht war ebenfalls traumhaft :girl_sigh:
    Hier noch die aktuellen Daten: morgen geht 5 Uhr der Wecker... 13 Grad und Windstärke 3, Position: 66 Grad nördliche Breite.


  • So so,der Kapitän hat das Schloss ausgewechselt... :laugh1: Lassen wir das mal so stehen!Danke für die Bilder vom Innenleben des Schiffes.Sie hat es definitiv nicht verdient,ein "Arbeiterwohnschiff" zu werden,aber warten wir es mal ab... :/

  • 6. Juli 2015


    Jetzt ist es also soweit...
    Hier nun der Abreisetag im Rückblick: Die letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen, wenn ich denn überhaupt mal geschlafen habe. Sollte es irgendwo auf Grönland jemals Bäume gegeben haben, dann hat der Jens sie diese Nacht platt gemacht :S Ich bereue es ernsthaft, nicht einen Shuffleboard-Cue von Deck 7 mitgenommen zu haben. Damit hätte ich bequem „rüberlangen“ können ;) So muss ich aufstehen, um ihn anzustupsen. Bringt aber auch keinen langanhaltenden Erfolg :pinch: Irgendwann zwischen zwei und drei Uhr rasselt die Ankerkette. Sind also eher da, prognostiziert war vier Uhr. Im Laufe der Nacht haben wir zum vierten mal den Polarkreis überquert.
    Nach der Henkersmahlzeit im Restaurant Berlin holen wir die Rucksäcke aus der Kabine und begeben uns zum Austendern auf Deck 3. Es gehen heute zwei Maschinen nach Deutschland, ein Lux-Air-Flug (für den sind wir gebucht) und nach uns ein Air Berlin-Flug. Das Austendern ist noch einmal etwas abenteuerlich, denn es herrscht Ebbe im Fjord. Vor uns her fährt ein Zodiac und zeigt die „Fahrrinne“ an, links und rechts sieht man nichts als Schlamm 8| Am Anleger wartet ein buntes Sammelsurium an Bussen in verschiedenen Alters- und Verschmutzungstadien auf uns. Wir wählen ohne lang zu überlegen einen staubiges blaues Gefährt, um den Mücken zu entgehen, die sich an diesem windstillen, sonnigen und recht warmen Morgen sofort auf uns stürzen. Im Bus ist es genauso staubig wie draußen. Auf der ca. 10 Kilometer langen Fahrt zum Flughafen müssen wir einige Hügel überwinden, was uns dann auch mit Anlauf nehmen gelingt :whistling: Am Flughafen wartet unser total verdrecktes Gepäck auf uns. Eigentlich sind unsere Trolleys blau und schwarz – jetzt sind sie einheitlich grau. Im Flughafengebäude sind zwei Schalter geöffnet, viel mehr gibt es auch nicht. Wir stehen eine ganze Weile an und sagen der Frau am Schalter brav, dass wir von Düsseldorf nach Berlin weiterfliegen (so stand es auf unserem Abreisezettel von Plantours). Sie vermerkt es auf dem Gepäckanhänger. In Düsseldorf stellt sich dann später heraus, dass das anscheinend einige andere Mitreisende nicht gemacht haben... Unsere Flugtickets mit den Plätzen haben wir schon auf dem Schiff bekommen. 10:20 Uhr sollte der Flieger gehen, aber es vollkommen illusorisch, dass wir das schaffen, denn das alte Problem tritt auf: viel zu viel Handgepäck, dass verstaut werden muss. Am Ende sitzen Jens und ich die ganzen 5 Stunden Flugzeit mit den Rucksäcken zwischen den Beinen... :thumbdown: Ansonsten ist der Flug mit Lux Air sehr angenehm: es gibt was zu Knabbern, warmes Essen und Getränke satt, sogar mit Alkohol.
    Da das Wetter super ist, können wir Grönland von oben genießen. Beim Start fliegen wir eine Schleife über MS Deutschland, so dass wir einen letzten Blick aufs Schiff werfen können, seufz :girl_sigh: Schon Wahnsinn, wenn man die Größenverhältnisse sieht: Landschaft = gigantisch – Schiff = winzig klein.
    In Düsseldorf erwarten uns einige Grad mehr als in Grönland. Wir erwischen das Ende der ersten Hitzewelle Anfang Juli. Zum Glück ist es im Flughafengebäude nicht so warm, denn wir müssen eine ganze Weile bis zum Gate für den Weiterflug nach Berlin laufen. Am Schalter, wo wir die Tickets bekommen, entstehen ratlose Gesichter, weil (wie oben geschrieben) nicht alle den Weiterflug in Grönland am Schalter betont hatten. Das Heranschaffen der restlichen Gepäckstücke verzögert den Abflug um einiges. Wir sitzen in der Germanwings-Maschine ganz hinten und bekommen sogar noch ein trockenes Sandwich :D Der Flug ist rasch vorbei und nach ca. 50 Minuten landeten wir schon in Berlin. Hier ging alles ganz schnell: Gepäck geholt, von Annette und Karsten verabschiedet und vom Parkservice abholen lassen. Gegen 2 Uhr nachts sind wir wieder in Chemnitz angekommen und in der Wohnung sind kuschelige 27 Grad... ||


  • Danke für den kurzweiligen Reisebericht( trotz viel...aber lassen wir das :D )!Etwas unheimlich finde ich schon,dass Ihr nur schönes Wetter hattet,aber vermutlich lag es zum einen daran,dass Ihr es verdient habt und zudem an der Gegenwart unseres Ex Chefs! :saint: Eine sägende Reisebegleitung wäre für mich auch der absolute Horror,dann müsste eine Einzelkabine her!! 8|

  • Hallo Tanja,


    durch eine Recherche bin ich zufällig auf Deine Reiseberichterstattung gestoßen... :) Mit Neugier und Spaß habe ich dann alle Einträge aufmerksam und erwartungsvoll verfolgt und mich teilweise köstlich amüsiert. Du hast sehr genau beobachtet und lebendig beschrieben, wie Du diese Traumschiff-Reise erlebt hast: sowohl die Atmosphäre auf dem Schiff betreffend als auch die Landschaft (inklusive Fakten) und Lebensverhältnisse in Spitzbergen, Island und Grönland skizziert, soweit das eben möglich ist bei diesen "Stippvisiten". Ihr habt wirklich tolle Fotos gemacht...und teilweise musste ich lachen, weil ich die gleichen Motive ausgewählt habe...Ja, nun ist es heraus: ich oute mich als eine der älteren Mitreisenden (66), mit denen Du ja "nicht so viel am Hut hattest", wie es scheint ?!? Ich erinnere mich aber auch an das freundliche Paar, Eure Bekannten. Sie waren wie ich auf Deck 4 untergebracht. Für mich war es interessant zu lesen, wie eine junge Frau eine solche Kreuzfahrt mit mehrheitlich älterem Publikum erlebt hat. In meinen Augen hast Du die Situation mit Deiner Einschätzung "Kreuzfahrtfreunde versus Naturfreunde" sehr treffend auf den Punkt gebracht. Nebenbei bemerkt, zähle ich mich eindeutig zu letzteren. In manche Gegenden, für die man sich interessiert, kommt man nun einmal nur per Schiff. Und für Expeditionsreisen muss man ja leider noch tiefer in die Taschen greifen... Jedenfalls möchte ich mich bei Dir bedanken: dank Deiner detaillierten Ausführungen (danke für "viel Text" ) habe ich meine eigenen Reiseeindrücke noch einmal lebhaft Revue passieren lassen und vertiefen können. Außerdem fand ich - wie schon gesagt - den Perspektivwechsel ziemlich spannend. Überrascht war ich aber schließlich doch, dass meine Wahrnehmungen im Grunde sehr ähnlich ausgefallen sind, und da wir unterschiedliche Ausflüge gebucht hatten, erhielt ich obendrein noch ergänzende Informationen. Das letzte "Abenteuer" ist Euch allerdings entgangen: ich flog mit einer der beiden AirBerlin Maschinen, die in Kangerlussuaq auf dem Rollfeld standen, nach Düsseldorf. Wir kamen statt um 20.40 um 21.30 Uhr dort an. Alles schien gut, aber dann - ungefähr 20-30 Leute hatten ihre Koffer vom Gepäckband entnommen, als es plötzlich stehenblieb...Etwa eine Viertelstunde später dann die Durchsage: alle Passagiere des Fluges AirBerlin... (ca. 180 ?!?) bitte zum Schalter für "Gepäckverlustmeldungen" ! Da saßen dann 2 !!! Mitarbeiter am PC und haben von jedem Einzelnen die Kofferbeschreibung aufgenommen...Unsere Koffer waren wegen eines Beladungsproblems (?) mit der anderen AirBerlin Maschine nach Stuttgart geflogen worden. Um 23.30 Uhr bekam ich dann endlich meine Verlustmeldung (aber die Warteschlange der vielen genervten und erschöpften älteren Menschen hinter mir war noch lange nicht am Ende, in einem stickigen Gebäude, ohne Getränke und nähere Information...) und am Freitag meinen Koffer frei Haus geliefert. Nichts desto trotz haben meine insgesamt sehr positiven Reiseeindrücke auf der MS Deutschland mit Plantours durch diesen eher bedauerlichen Reiseabschluss keinen Schaden genommen.Ich war teilweise ziemlich genervt von den vielen Seetagen und den immer gleichen Leuten, mit denen ich scheinbar nichts gemein hatte, außer vielleicht mein Alter...(von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen). Ich habe immer gestaunt, was manche Leute bei den Mahlzeiten da verdrückt haben und schon morgens die Sektgläser klingen liessen...Die Reiseleitung kommt bei mir etwas positiver weg: ich fand mich ausreichend informiert, auch durch die schriftlichen Tagesprogramme. Die sind für mich jetzt auch im Nachhinein eine gute Grundlage und Orientierung für die Einordung meiner Fotodokumentation. Ich war auch deshalb "zu faul" für ein so aussagekräftiges Reisetagebuch wie Du es hier zur Freude einiger Leute - nicht nur meiner - abgeliefert hast. Damit es nicht gar so egoistisch ausschaut, würde ich ja gerne auch ein paar Bildchen beisteuern, die vielleicht noch eine Ergänzung sein könnten ?!? Leider habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich sie hochladen kann ? Ich habe ihn nämlich erwischt, den Wal, der aus dem Wasser sprang, als wir im Eisfjord gedriftet sind. Und vielleicht erinnerst Du Dich dann auch an mich, auch wenn wir keinen Kontakt hatten. Es grüßt Dich und Deinen Freund sowie Eure Bekannten
    Ursula

    P.S. Das war übrigens meine 2. und definitiv letzte Kreuzfahrt. Ich bin 2010 - auch mit Plantours - in der Antarktis gewesen, und nun wollte ich gerne noch einen Eindruck von der Arktis bekommen. Wenn Ihr die weiße Wildnis mögt und Euch für die Tierwelt im südlichen Polarmeer interessiert, dann kann ich eine Reise dorthin unbedingt empfehlen, wenn Ihr euch das irgendwann leisten könnt. Es ist unvergesslich, schon weil es keinerlei Zivilisation dort gibt, alles unberührt ist und die Tiere aus der Nähe beobachtet werden können. Sie sind völlig arglos ! Dort begreift man wirklich, dass die Natur sich vom Menschen nicht beherrschen lässt, sondern dass er sie mit seinen Eingriffen unwiederbringlich - und letztlich auch sich selbst - zerstört, wenn wir so weitermachen mit Wachstumswahn, Energieverbrauch (CO2- Ausstoß), Konsum etc. In die Antarktis dürfen übrigens nur noch Schiffe, die nicht mit Schweröl fahren :thumbup:

  • Liebe Ursula,
    vielen Dank für deine umfangreiche Antwort und die lieben Worte. Es ist schön, wenn der eigene Reisebericht sozusagen aus erster Hand bestätigt wird :) Die Heimreise klingt ja wirklich "abenteuerlich", hihi. Dann hat dein Koffer einfach noch ein paar Urlaubstage dran gehängt ;)


    Ja, nun ist es heraus: ich oute mich als eine der älteren Mitreisenden (66), mit denen Du ja "nicht so viel am Hut hattest", wie es scheint ?!?


    Nee, mach dir mal keinen Kopf ;) Ich habe überhaupt kein Problem damit, mit älteren Menschen in den Urlaub zu fahren. Manche stellen einfach die eigene Geduld auf eine harte Probe, aber das trifft man ja in jeder Altersgruppe :mosking:
    Ein paar Bilder von dir wären super und ich bin echt neugierig "wer du bist". Ich schick dir mal eine persönliche Nachricht, vielleicht bekommen wir das Problem gelöst :) Und den Wal muss ich unbedingt auch sehen :8o:


    Liebe Grüße

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