MS SPITSBERGEN - allgemeines & Aktuelles

  • Jetzt ist es offiziell: Hurtigruten hat ein neues Schiff gekauft und es offenbar auch schon auf den Nehmen NORWAY EXPLORER getauft. So, wie sich die bisherigen Informationen lesen, handelt es sich dabei in der Tat um die bisherige ATLANTIDA. Zunächst soll sie, wie bereits hier und hier diskutiert, die MIDNATSOL während ihres Antarktis-Einsatzes vertreten. Diese wird in der Hauptsaison 2017 wieder auf der Stammroute eingesetzt, die NORWAY EXPLORER ist dann für Kreuzfahrten in der Arktis vorgesehen.


    Die notwendigen Umbauten sollen am Ende ein Schiff für 320 Passagiere mit 180 Kojenplätzen schaffen.

  • Danke für die Infos! Der Name scheint mir sehr ungewöhnlich und wenig Hurtigruten-Verbunden, ob er so bleibt, ist abzuwarten. Ein Schiff mi 180 Plätzen auf Der Route gefällt mir persönlich sehr gut; die Milleniums-Pötte sind mir eindeutig zu groß. Bin jetztgespann wie es weitergeht: Was wird auf welcher Werft wie umebaut... usw. Es bleibt spannend!


    Hier schon mal eine Fotoshop-Vorschau auf die zu erwartende Optik nach dem Umbau: http://www.nord24.no/hurtigrut…lt-sa-digert/s/5-32-31929 (Artikel auf norwegisch)

    Einmal editiert, zuletzt von Nordfriese ()

  • Wie zu erwarten findet sich jetzt so einiges in der Presse, z.B. hier.


    Die NORWAY EXPLORER soll noch in dieser Woche die Überführungsfahrt von Portugal nach Norwegen antreten und dann bis zum Herbst einem Totalumbau unterzogen werden, in deren Zuge auch die Einsatzfähigkeit in polaren Gewässern hergestellt werden soll.

  • Der Name scheint ja dann Programm zu sein.
    Mit einem zweiten Expeditionsschiff wird das Engagement in diesem lukrativen Bereich massiv ausgebaut!


    Ich bin sehr gespannt, wie das Schiff nach dem Umbau aussehen wird.
    Sie ist groß genug um die heute üblichen Annehmlichkeiten bieten zu können und doch klein genug, um "gemütlich" zu sein!


    Außerdem zeigt es meiner Meinung nach, dass der neue Eigentümer tatsächlich investieren will und auch ein Konzept hat!
    Ich muss gestehen, ich war am Anfang skeptisch, und war über einige Veränderungen (nennen wir sie einfach mal Preisanpassungen) nicht sehr glücklich. Wenn man sich aber ein eventuelles, ersatzloses Auslaufen des Staatsvertrages 2019 vor Augen hält, müssen einfach einige Weichen gestellt werden!

  • Auch im deutschen Blätterwald beginnt die NORWAY EXPLORER für Rascheln zu sorgen.


    Wie aus diesem Artikel hervorgeht, steht derzeit noch nicht fest, welche Werft den Umbau der NORWAY EXPLORER vornehmen wird, Konzernchef Skjeldam sagte aber, er würde sich freuen, wenn eine norwegische Werft den Zuschlag bekäme. Eine Aufforderung zur Angebotsabgabe soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Aussagen über den tatsächlichen Kaufpreis und die für den nötigen Umbau veranschlagten Kosten wollte Skjeldam nicht machen.


    Interessant ist übrigens, dass das Schiff möglicherweise doch noch einen neuen Namen bekommen könnte, denn ein Teil der Veröffentlichungen spricht von einer vorläufigen Namensgebung. Es könnte also irgendwann einmal eine neue Überschrift für diesen Thread geben. ;)

  • Die schreiben dort auch, wie ich bereits vermutet hatte, von dem "Vorläufigen Namen" - der spätere, endgültige Hurtigruten-Name wird dann mit Sicherheit in einer feierlichen Zeremonie vergeben.

  • Die NORWAY EXPLORER ist ja bekanntlich nie in Fahrt gewesen, da der Besteller, die Lokalregierung der Azoren das 2006 von ihr bestellte Schiff nie von der Werft abgenommen hatte, da die vertraglich vereinbarte Reisegeschwindigkeit von 19 Knoten bei 85% Maschinenleistung nicht erreichte. Die staatliche Werft Estaleiros Navais de Viana do Castelo saß also auf der ATLANTIDA und musste die 40 Millionen Euro, die die Azoren-Regierung bereits angezahlt hatte, zurückzahlen und erhielt auch die Abschlussrate von 10 Millionen Euro nicht ausgezahlt. Gleichzeitig stornierte die Azoren-Regierung die Bestellung für ein Schwesterschiff der ATLANTIDA.


    Damit war der portugiesische Staat Eigentümer der ATLANTIDA geworden und begann Verkaufsversuche. Unter den Interessenten war auch der inzwischen verstorbene venezolanische Präsident Hugo Chavez, der das Schiff im Küstenverkehr einsetzen wollte und bereit war, dem portugiesischen Staat 42,5 Millionen Euro zahlen wollte. Doch dieser sich 2011 anbahnende Deal platzte, da die nicht abgenommene ATLANTIDA als Pfand für die noch von der Werft zurückzuzahlenden 8 Millionen Euro an der Kette lag.


    Die Finanzierung der ATLANRIDA spielte zwei Jahre später eine nicht unwesentliche (aber nicht die einzige wirkmächtige) Rolle beim Konkurs der Bauwerft. So gehen Experten davon aus, dass die ATLANTIDA den Staat insgesamt 70 Millionen Euro gekostet haben dürfte, aber selbst nur 20 Millionen wert sei. Der EU kam das sprichwörtlich spanisch vor (OK, es müsste hier wohl eher "portugiesisch" heißen... ;) ) und es kam zu einem Verfahren wegen verbotener Subventionszahlungen, die just um den Zeitpunkt der ATLANTIDA-Kiellegung größeres Ausmaß angenommen hatte. Die Subventionen mussten zurückgezahlt werden, die Werft wurde zahlungsunfähig und die Verzweiflung, aus dem Auflieger ATLANTIDA wenigstens etwas Geld zu machen, wuchs.


    Dann sah es 2014 schließlich so aus, als ob der Verkauf gelungen wäre, denn die griechische Reederei Thesarco Shipping bekam für 13 Millionen Euro den Zuschlag, doch auch dieser Verkauf platze, da sich der Mann hinter der weithin unbekannten Gesellschaft, ein Kapitän Savaranos, als Betrüger und vorbestrafter Sklavenhalter (ja, wirklich: Sklavenhalter =O ) erwies.


    Damit ging die ATLANTIDA für 8,75 Millionen Euro an Mystic Cruises, eine Tochtergesellschaft von Douro Azul, die aus dem Schiff ein Luxuskreuzfahrtschiff auf dem Amazonas machen wollte und von 6 Millionen Euro Umbaukosten ausging. Doch man hätte es wohl nicht mit der ATLANTIDA zu tun gehabt, wenn der Amazonas-Plan nicht geplatzt wäre. Im Januar dieses Jahres dachte man bei Douro Azul nichts sehnlicher mehr wünsche, als das Schiff zu verkaufen, nachdem auch Pläne es zu einem Bohrinselversorger oder ein Forschungsschiff umzubauen, verworfen worden waren.


    Zu diesem Zeitpunkt sind dann erstmals Reedereivertreter von Hurtigruten in Portugal gewesen, um die ATLANTIDA in eingehend Augschein zu nehmen, die nur eines von mehreren Schiffen war, die die Reederei in den Fokus genommen hatte. Schließlich mussten sich die Norweger mit britischem Eigentümer gegen acht Mitbewerber durchsetzen, bis der Verkauf am Dienstag bekanntgegeben wurde. Über den Kaufpreis des über den auf Malta angesiedelten Maklers International Trade Winds Ltd. abgewickelten Verkaufs wurde Stillschweigen gewahrt, in ATLANTIDA-Angeboten an anderer Stelle wurden zuletzt aber um die 18 Millionen Euro für das Schiff gefordert.


    Somit hat Hurtigruten also ein sechs Jahre altes, "nagelneues" Schiff erworben, das bereits auf eine bewegte Geschichte zurückblickt. Egal, wie man nun zu den jüngsten Veränderungen im Hause Hurtigruten steht, es ist der Reederei auf jeden Fall zu wünschen, dass die ATLANTIDA unter ihrem neuen Namen in ruhigeres Fahrwasser gerät, unabhängig davon, ob sie ihn nun behält oder nicht.


    Ach ja: Einen Rundgang an Bord gibt es auch noch:

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  • Da haben wir ja schon für den Geschichtsteil des Wikis mehr Informationen, wie bei manchem "älteren" Schiff. :D :thumbup:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • in ruhigeres Fahrwasser gerät


    Dann sollte sie aber besser nicht auf dem Weg in die Antarktis eingesetzt werden :D :whistle3:


    Ich bin jedenfalls mal gespannt,wie sie nach dem Umbau aussieht und ob das obere Deck über dem Steuerhaus begehbar bleiben wird :)


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • @BRITANNICUS
    Danke für die tolle Recherche samt Video! :thumbup: Bei der "traurigen Geschichte" kann einem ja das Schiff schon fast leid tun. ;(


    Egal, was jeder einzelne von uns von den allgemeinen Hurtigrutenentwicklungen halten mag: auf mich macht die Atlantida den Eindruck, dass sie gut in die Hurtigrutenflotte passt. Lässt ja hoffen, dass am Ende des Tages doch noch ein bisschen was von "unserer" Hurtigrute vorhanden ist. :sbitte:

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



    Links zu meinen Reiseberichten: siehe Profil ...

  • Und sie könnte durchaus zu einem preislich für Einzelreisende interessanten Schiff werden, wenn es jetzt so bleibt, dass für echte Einzelkabinen kein Zuschlag für Einzelreisende verrechnet wird. Denn wenn sie 180 Kabinen mit 320 Betten bekommt, dann wären das 140 Zweibett- und 40 Einzelkabinen.


    ... ich könnte ja schon für 2017 Pläne schmieden und von einer weiteren Tour träumen :sleeping: !

  • Ich denke mal, Gerda geht davon aus, dass es keine 3- oder 4-Bett Kabinen gibt, dann wäre nur diese Kombination möglich.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


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  • Ich habe da vorhin auch drüber nachgedacht. Wenn es viele Drei- und Vierbettkabinen gäbe, müsste es ja umso mehr Einzelkabinen geben, um bei 320 Betten auf 180 Kabinen zu kommen. Wirtschaftlich scheint mir das eher wenig Sinn zu machen. Insofern könnte Gerda gar nicht so falsch liegen.


    Oder HR macht es wie bei der MS Fram: es gibt 3er- und 4er-Kabinen, die aber nicht ausdrücklich ausgewiesen werden. Siehe auch meine Frage hier: Anzahl Kabinen / Passagiere MS Fram


    Grüße
    Duck

  • Na im Video oben sind auf jeden Fall schon mal 4 Bett Kammern gezeigt und die wird man ja wohl nicht alle Umbauen... ^^
    Naja und was Sie aus Deck 3 und 4 machen wird man sehen, also alles erst mal nur Spekulation... :whistling:

  • Zum Spekulieren sind wir ja hier. :)

    was Sie aus Deck 3 und 4 machen


    Insbesondere wenn das Schiff am Ende tatsächlich im Explorerbereich eingesetzt werden soll, nachdem sie die Midnatsol in der Wintersaison 2016/2017 vertreten hat, machen spätestens dann übermäßige Autodeckkapazitäten wohl wenig Sinn. Der Umbau auf Kabinen liegt dann wohl auf der Hand und kann sicher gleich vorgenommen werden, da Autoladekapazitäten in der Wintersaison auch kaum in dem Maße benötigt werden.
    Und ich denke auch, dass die Kabinen auf den oberen Decks umgebaut werden. 4er Kabinen dort machen ja kaum Sinn, man will da ja sicher noch ein paar Suiten für höher Geld zum Vermarkten haben...

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


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