Schon weit vor meinem Interesse für die Hurtigruten und Norwegen hatte ich mich für ein anderes Land interessiert. Das Land befindet sich doch einiges weiter südlich und besteht aus dem Festlandteil und diversen Inseln, Inselgruppen.
Die Seefahrer und Entdecker dieses Landes sind bekannt haben viele Regionen unserer Welt entdeckt und manchmal auch erobert.
Das Land von dem ich spreche ist Portugal.
Schon dreimal war ich bisher dort. 2004 war mein erster Besuch auf den Habichtsinseln, 2006 habe ich der Blumeninsel Madeira einen Besuch abgestattet und 2008 war ich am Algarve.
Mein erster Besuch auf den Habichtsinseln war eher zufällig. Damals hatte ich kein richtiges Ziel für meinen nächsten Urlaub und schlenderte so durch diverse Reisebüros. In einem FTI-Reisebüro wurde mir dann diese Reise, die man erstmalig im Programm hatte, angeboten.
Eine Woche Mietwagenrundreise über die vier Hauptinseln. Ich habe dem dann noch eine Anschlusswoche auf der Hauptinsel angefügt und spontan gebucht.
Es war eine tolle und sehr interessante Zeit damals und schon bald reifte der Entschluss dies später noch einmal ausgiebiger zu wiederholen.
Nach meinen schlechten Erfahrungen mit den bekannten Reiseanbietern auf Mauritius und aufgrund der Tatsache, dass diese meist nur ihre vorgefertigten Reisepakete anbieten, habe ich mich nach alternativen Anbietern umgeschaut. Zum einen wäre dort Olimar gewesen, ein Anbieter, der sich auf Spanien und Portugal spezialisiert hat. Auch bei Olimar kann man individuelle Programme im Baukastenstil bekommen.
Meine Wahl fiel aber dann auf Picotours, die sich ebenfalls auf Portugal und die Kapverdischen Inseln spezialisiert haben.
Hier bekam ich mein Wunschpaket zu einem fairen Preis und, soviel kann ich vorweg nehmen, würde dieses Reisebüro auch jederzeit wieder empfehlen. (Nachtrag: Leider muss ich dies mittlerweile aufgrund der schlechten Erfahrungen bei meiner zweiten Reise mit diesem Veranstalter revidieren und kann wirklich keine Empfehlung mehr aussprechen.)
Reisezeit war der 28.April als Abreisetermin und der 12.Mai als Rückreisetermin, also gestern. So liefen denn auch bei mir schon Wochen zuvor die Reisevorbereitungen für meine Rückkehr zu den Habichtsinseln.
Habichtsinsel werden einige von euch jetzt sagen, wo sind die denn?
Ich bin mir sicher die kennt wirklich jeder. Spätestens aus dem Wetterbericht nach der Tagesschau.
Es handelt sich um ein Archipel mitten im Atlantik, fast auf halber Strecke zwischen Europa und Amerika. Neun, zum Teil weit auseinanderliegende Inseln bilden dieses Archipel. Auf insgesamt 2.330 km² leben hier knapp 250.000 Menschen. Auf einer der Inseln befindet sich auch der höchste Berg Portugals, der Montanha do Pico mit seinen 2.351 Metern. Hauptinsel ist São Miguel mit der Hauptstadt Ponta Delgada.
Die ersten Entdecker der Inseln sahen viele Greifvögel, die sie für Habichte hielten. Daher tauften sie die Inseln auf diesen Namen „açor“ = Habicht. Und so bezeichnet man dieses Archipel noch heute als die Azoren, obwohl es hier noch nie auch nur einen einzigen Habicht gegeben hat. Was die Entdecker sahen waren Bussarde, die es reichlich auf diesen Inseln gibt und so schmückt ein Bussard auch die Landesflagge der Azoren.
Mal ehrlich, wer hat noch nie vom Azorenhoch gehört, obwohl sich dieses ja eigentlich viel weiter südlich bildet?
28.April 2015 – Anreise von München über Porto nach Ponta Delgada
Mein Koffer lag an diesem Tag bereit für all die Utensilien die ich mitnehmen wollte. Abflug in München sollte um 17:30 Uhr Ortszeit sein, ich hatte also genügend Zeit erst heute alles in den Koffer zu packen.
Die Wahl auf den Dienstag als Reisetag war bewusst, da an diesem Tag ein Direktflug von München nach Ponta Delgada statt findet, mit kurzem Zwischenstopp in Porto. Der Flug wird von der SATA International durchgeführt, der Fluggesellschaft der Azoren. Flüge an anderen Tagen würden sonst meist von der TAP durchgeführt und ich hätte in Lissabon umsteigen müssen.
Schon einige Tage zuvor hatte ich auf der Webseite der SATA lesen können, dass ich nur 20 kg Gepäck aufgeben durfte. Über das Gewicht des Handgepäcks herrschte sogar uneins auf deren Seite. Mal fand ich 6 kg und mal 8 kg als Gewichtsangabe.
Also hatte ich kurzerhand die Gesellschaft per Mail angeschrieben und freundlich um Klarstellung gebeten, sowie dezent darauf hingewiesen , dass es bei anderen Fluggesellschaften inzwischen üblich sei, dass Reisende 23 kg Gepäck aufgeben dürften.
Zwei Tage später bekam ich Antwort
Zitat... we inform you are allowed 23 kg of checked baggage, in one bag or divided in two bags …. as hand luggage, you are also allowed on carry-on with 8 kg, with the dimensions 55x40x20 ….
Das nenne ich mal einen tollen Service einer Airline. Im Anhang wurden dann sogar noch die Dinge aufgezählt, die man zusätzlich als Handgepäck mitnehmen darf, z.B. Notebook, Kamera, Regenschirm, med. Geräte, usw..
Um 13:30 Uhr habe ich mich dann mit meinem Gepäck auf den kurzen Weg zum Bahnhof gemacht. Hier fuhr um 14:10 Uhr der Bus zum Flughafen ab. Ich hätte sicherlich auch den Bus eine Stunde später nehmen können, aber ich gehe bei so etwas gerne auf Nummer sicher. Man weiß ja nie, Stau auf der Autobahn, Panne des Busses unterwegs, oder, oder, oder ….
So war ich natürlich schon sehr früh dort und der Checkin-Schalter war noch nicht besetzt. Erst 20 Minuten später wird dieser geöffnet und ich werde meinen Koffer schnell los. Auch die Sicherheitskontrolle dauert nicht lange und so bin ich kurz vor 16:00 Uhr am Gate.
Der Airbus der SATA dockt um 16:22 Uhr am Terminal an, noch immer bin ich der einzige Passagier hier. Als dann um 16:55 Uhr das Boarding beginnt sind doch noch einige andere Reisende eingetroffen.
Danach geht alles recht schnell, 17:05 Uhr sitze ich auf meinem Platz (die Dreiersitzgruppe gehört auch danach während des gesamten Fluges mir), 17:10 Uhr ist das „Boarding completed“ (der Flieger ist etwa zu 30% besetzt) und bereits um 17:23 Uhr lösen wir uns vom Gate.
Um 17:34 Uhr heben wir ab, der Urlaub kann beginnen.
Nach etwa einer Stunde Flugzeit gibt es Hühnerfrikassee mit Reis, einen kleinen Möhren – Mais Salat, ein kleines Brötchen mit Butter und ein kleines Stück Kuchen. Dazu Getränke nach Wahl, u.a. einen richtig guten, heißen Kaffee. Alles andere wäre auch seltsam, ist Portugal doch neben Italien das Land mit der längsten und sicherlich qualitativ besten Kaffeekultur.
Kurz bevor wir um 19:10 Uhr (Ortszeit, 20:10 MESZ) in Porto landen, stelle ich meine Uhr um eine Stunde zurück, die Ortszeit für Porto. Einige Passagiere steigen hier komplett aus und die Reisenden nach Ponta Delgada müssen auch kurzzeitig in den Transferbereich. Dazu bekommen wir jeder eine kleine gelbe Transferkarte und können damit am Gate warten.
Das schnelle neue Boarding ist um 20:00 Uhr und die Transfer-Passagiere dürfen zuerst rein. Nur wenige neue Passagiere steigen hier zu.
Um 20:31 Uhr verlassen wir wieder den Boden von Porto und nur Minuten später überfliegen wir die Küste Portugals. Begleitet werden wir dabei schon von den ersten Anzeichen eines schönen Sonnenuntergangs.
Über dem Atlantik gibt es dann noch einmal einen kleinen Imbiss, natürlich auch wieder den leckeren Kaffee. Da wir quasi mit der untergehenden Sonne fliegen, benötigt diese doch recht lange, bevor es wirklich dunkel wird.
Natürlich muss ich meine Uhr noch einmal um eine Stunde zurückdrehen, da die Azoren wieder in einer anderen Zeitzone liegen. Es ist dann 21:46 Uhr Ortszeit und nun doch auch dunkel, als wir in Ponta Delgada landen. Die Koffer der wenigen Passagiere brauchen auch nicht allzu lange, bevor sie auf dem Kofferband erscheinen.
Als ich um 22:05 Uhr mit meinem Koffer aus dem Ankunftsbereich in die große Flughalle komme, wartet schon der Fahrer meines Transfers zum Hotel auf mich. Da ich bereits morgen auf die nächste Insel weiterfliege, habe ich für diesen halben Tag keinen Mietwagen. Der Fahrer vereinbart für Morgen 12:40 Uhr als Abholzeit am Hotel.
Nach 10 Minuten halten wir vor dem Hotel Talisman, mitten in Ponta Delgada. Ich erhalte ein sauberes und großes Zweibettzimmer. Nach einem kleinen Spaziergang rund um das Hotel, ein wenig die Beine vertreten nach den Flügen, nutze ich noch kurz das kostenlose W-Lan des Hotels.
Der ersten Nacht auf den Inseln der Habichte steht nun nichts mehr im Wege.
Fortsetzung folgt …..